Unruhig drehte ich mich auf die Seite. Jetzt mischte sich ein anderes Geräusch unter das Heulen: ein langsames und regelmäßiges Atmen. Es war Charlie, der seelenruhig in seinem Körbchen lag. Ich streckte meinen Arm aus, um ihm vorsichtig durch sein weiches Fell zu streicheln, bevor er anfing, meine Hand abzulecken ...
Schlagwort: urbane Legenden
El Silbón – Ein Pfeifen in der Nacht
„El was?“, fragte ein anderer.
Anscheinend waren seine Freunde nicht von hier. Jedenfalls war das genau die Frage, auf die er gewartet hatte. „El Silbón ist ein Wesen, das ganz hier in der Nähe leben soll. Früher war es mal ein Mensch, aber das ist schon lange her ...“
The Half-Faced Girl of Old Pali Road
Trotzdem bekam ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Was machte sie so spät noch hier draußen? In der Dunkelheit? Wo war sie plötzlich hergekommen? Wieso war niemand bei ihr? Und warum starrte sie mich beim Springen die ganze Zeit so an?
El Coco – Beschützt eure Kinder!
Einen Moment saß ich stocksteif da, lauschte angespannt. Aber ich hörte nur meinen Atem, der jetzt schnell und unregelmäßig ging, und das Pochen meines Herzens. Vorsichtig zog ich die Decke von meinem Kopf. Ich hoffte so sehr, dass ich mich geirrt hatte.
Die Kuchisake Onna – „Findest du mich schön?“ (überarbeitet)
Sie starrte mich mit ihren braunen Augen direkt an, verzög aber trotz meines Kompliments nicht eine einzige Miene. Stattdessen senkte sie langsam ihren Fächer. Darunter kam etwas Rotes zum Vorschein: Blut ...
Charlie No-Face
„Hee! Lass das!“, erwiderte Margery lachend. Ihr Lachen blieb ihr jedoch im Halse stecken, als es plötzlich in einem Gebüsch neben uns raschelte.
Fast sofort waren die Strahlen unserer Taschenlampen auf die Blätter gerichtet. Erst jetzt bemerkte ich, wie dunkel und unheimlich der Wald zu unserer Rechten wirkte. Wie Beine von erstarrten Riesen standen die Bäume in der Gegend herum. Tote Äste und Wurzeln ragten wie Knochen aus dem Boden. Schwache Nebelschwaden, die ich vorher nicht gesehen hatte, krochen kalt zwischen den Stämmen entlang ...
The Green Lady of Wahiawa
Das hatte ich befürchtet. Die Kinder waren hier, um den Geist zu suchen. Wieso sollte die Geschichte der Green Lady die drei also verängstigen? Ich musste wohl oder übel noch etwas mehr erzählen.
„Ich war noch nicht ganz fertig“, sagte ich. Mein Blick schweifte ab und wanderte einen Moment in vergangene Zeiten. „Ich habe euch noch nicht erzählt, was vor 40 Jahren passiert ist, als ein kleines Mädchen nach der Green Lady gesucht hat.“
Huggin‘ Molly
„Sie drückt dich also ganz doll ... Mehr nicht?“, fragte Kyle. Er ließ mir aber keine Zeit zu antworten. Stattdessen schnaubte er verächtlich. „War ja klar, dass Mom und Dad ihren kleinen Aidan wieder beschützen müssen. Sie wollten dir wohl keine Angst machen. Sonst hätten sie dir die Wahrheit gesagt.“
Nure-onna – Du kannst ihr nicht trauen!
Das Nächste, was ich spürte, war, wie mich etwas packte. Ich wurde im Wasser hin und her geschleudert, bekam Wasser in Mund und Nase, hatte das Gefühl zu ersticken, und plötzlich bekam ich wieder Luft. Was auch immer mich gepackt hatte, hielt meinen Kopf jetzt über Wasser ...
Der Gonger – Er kommt aus dem Meer
Ehe ich jedoch den Anrufverlauf überprüfen konnte, klingelte das Telefon erneut. ‚Kim Handy‘ stand auf dem Display. Ich ging sofort ran.
„Schwesterchen, was ist los?“, fragte ich schnell.
Meine Schwester antwortete mit einem Flüstern: „Marcel. Gott sei Dank! Ich glaube, es ist jemand in meinem Haus. Ich höre Schritte. Scheiße, er kommt her!“