Das Hans Muller House ist ein beliebter Ort bei Geistertouren in New Orleans. Es heißt, dass dort einst ein wahnsinniger Metzger gelebt haben soll.
Viel Spaß beim Gruseln!
Triggerwarnungen
– Kannibalismus
– Tod
– Erwähnung von Suizid
Inhalt
Die Geschichte:
„Hier muss es irgendwo sein“, sagte ich zu Nellie, die sich bei mir untergehakt hatte, während wir durch die dunklen Gassen zogen.
Unser einziges Licht war eine alte Gaslaterne, die ich vor uns hielt. Und natürlich der Mond, der sein Antlitz ab und an zwischen den Wolken durchscheinen ließ.
Meine Frau und ich gingen schweigend weiter, die Augen auf die Häuserreihe zu unserer Linken gerichtet.
„Hier“, sagte Nellie plötzlich. Sie blieb stehen und brachte damit auch mich zum Anhalten. „Das passt zu der Beschreibung, findest du nicht?“ Sie deutete auf das Haus, neben dem wir jetzt standen.
Ich hielt die Laterne höher, um möglichst viel von der Fassade ausleuchten zu können.
Das Haus selbst war nur wenige Meter breit. Es hatte zwei Stockwerke und ging in beide Richtungen fließend in die angrenzenden Häuser über. Lediglich der mit dunklen verschnörkelten Metallelementen verzierte Balkon, der auf drei schmale Säulen gestützt stand, hob das kleine Häuschen von den benachbarten Häusern ab.
Ich war mir jedoch erst sicher, dass es sich tatsächlich um das richtige Haus handeln musste, als mein Blick auf das kleine „Zu verkaufen“-Schild an der Tür fiel. Das also war das Haus, das bald uns gehören könnte …
„Was treibt ihr hier?“, ertönte eine krächzige Frauenstimme zu unserer Rechten.
Nellie entfuhr ein leiser Aufschrei, während wir herumwirbelten. Dabei schlug ich die ältere Dame, die sich ungemütlich nahe an uns herangeschlichen hatte, fast mit meiner Laterne.
„Wenn ihr glaubt, dass es hier etwas zu holen gibt, lasst es bleiben. Die Leute hier haben nicht viel Geld“, fuhr sie unbeirrt fort. „Außerdem steht das Haus leer. Ihr werdet da drinnen kein einziges Möbelstück finden.“
Ah. Darum ging es ihr also. Auf jeden Fall war es beruhigend, dass es in der Nachbarschaft jemanden gab, der ein Auge auf die Dinge hatte.
Ich räusperte mich verlegen. „Verzeihung. Wir wollten Sie nicht erschrecken. Wir sind keineswegs Diebe. Mein Name ist Edward und das hier ist meine geliebte Ehefrau Nellie. Wir suchen nach einem neuen Zuhause für uns und unser ungeborenes Kind“, erklärte ich unser nächtliches Erscheinen, während ich Nellie meine freie Hand auf den Bauch legte.
Daraufhin entspannte sich die alte Dame sichtlich. Ihre eben noch strengen Gesichtszüge nahmen eine sanfte, fast schon fürsorgliche Form an. „Ah. Ich verstehe. Verzeiht meine Anschuldigungen. In den heutigen Zeiten kann man ja nie wissen.“
Ich nickte zustimmend und wollte gerade etwas erwidern, als die alte Frau erneut ihre Stimme erhob.
„Aber … ihr wollt doch nicht ernsthaft in diesem gottlosen Haus einziehen?“
„Doch. Morgen ist die Besichtigung“, antwortete meine Frau für uns.
Die alte Dame wurde plötzlich blass im Gesicht. Mit großen Augen sah sie uns an. „Wisst ihr denn nicht, was hier geschehen ist?“
Meine Frau und ich warfen einander ratlose Blicke zu.
„Nein“, erwiderte ich. „Stimmt etwas mit dem Haus nicht?“
Die Frau erzitterte. „Das ist das Haus des Teufels!“, sagte sie dramatisch. „Er ist zusammen mit den letzten Besitzern hier eingezogen. Eine deutsche Familie mit dem Namen Muller. Ich hab ja nichts gegen Ausländern, aber bei den beiden wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmt. Besonders bei ihm.“
Nellie sah hilflos zu mir, aber es war zu spät. Die alte Dame war bereits in einen Monolog übergegangen. Es wirkte nicht so, als hätte sie vor, einen von uns zu Wort kommen zu lassen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als uns ihre Geschichte anzuhören, wenn wir es uns nicht noch vor unserem Umzug der neuen Nachbarin verscherzen wollten.
„Die Mullers waren Metzger. Nicht nur er, sondern auch sie. Sie hatten beide eine sehr kräftige Statur, müsst ihr wissen. Aber so grob sie auch aussahen, sie haben einen immer freundlich gegrüßt und uns Nachbarn gerne mal einen Rabatt auf ihre Würste gegeben. Und lasst mich euch eines sagen: Die Deutschen verstehen was von ihrer Wurst.
Die Qualität der Würstchen und auch ihre freundliche Art hatte sich hier in der Gegend schnell herumgesprochen. Die beiden sind richtig beliebt geworden.
Aber mich täuschten ihre freundlichen Gesichter nicht, konnte ich doch jeden Abend durch die Wand hören, wie sie miteinander stritten. Nicht, dass ich sie belauscht hätte, aber mein Bett steht direkt an der Wand und ich habe einen leichten Schlaf, müsst ihr wissen.
Soweit ich es mitbekommen hatte, verdächtigte Frau Muller ihren Mann, dass er sich mit einer anderen Frau treffe. Irgendein junges Ding aus der Stadt.
Verübeln konnte man es ihm eigentlich nicht. Frau Muller war nun wirklich keine Augenweide. Bei unserer ersten Begegnung hatte ich sie fast für einen Kerl gehalten, aber nichtsdestotrotz hatten die beiden das heilige Gelübde der Ehe geschlossen. Herr Muller hatte vor Gott geschworen, dass nur der Tod ihn von seiner Frau scheiden könne. Aber ich hätte niemals erwartet, dass er es so wörtlich nehmen würde.
Jedenfalls war Frau Muller eines Tages plötzlich verschwunden. Erst behauptete Herr Muller, sie sei krank. Das war natürlich Schwachsinn. Das hätte ich gehört. Ich ging hingegen davon aus, sie sei weggelaufen, vielleicht zu Verwandtschaft geflüchtet. Was weiß ich, wie die Deutschen ihre Eheprobleme klären. Und als sie nach einigen Tagen immer noch nicht gesehen wurde, erklärte Herr Muller sogar, sie sei zur Verwandtschaft gereist. Für mich war die Sache damit klar. Ich hätte ja niemals ahnen können, was wirklich geschehen war …
Auch war mir natürlich aufgefallen, dass Herr Mullers Wurst irgendwie anders schmeckte. Aber ich dachte lediglich, dass Frau Muller sich sonst um die Wurstherstellung gekümmert hat. Jetzt, wo sie nicht da war, hatte die Wurst eben schlechtere Qualität. Dass einige Leute lange Haare in ihren Würstchen gefunden hatten, war für mich nur eine weitere Bestätigung.
O Gott. Mir wird immer noch ganz anders bei der Vorstellung.
Und Herr Muller hat sich die Tage nach Frau Mullers verschwinden ja auch so komisch benommen. Eines Nachts ist er schreiend auf die Straße gelaufen. Schreiend. Er klang, als wenn man ihn gerade abstach. Als besorgte Nachbarin war ich natürlich sofort auf die Straße gelaufen, um zu sehen, was da los war und Herrn Muller zu helfen.
‚Herr Muller, was ist mit ihnen? Ist alles in Ordnung?‘, hatte ich gefragt.
Der Mann war völlig neben sich. Er sah verängstigt aus. Trotzdem sagte er nur: ‚Tut … Tut mir leid. Ich wollte Sie nicht beunruhigen. Bitte. Sie können wieder zu Bett gehen. Ich habe bloß schlecht geträumt. Es ist alles in Ordnung.‘
Natürlich hatte ich ihm angeboten, ihn ins Haus zu begleiten, um dort nach dem Rechten zu sehen. Aber das lehnte er ab. Was blieb mir also anderes übrig, als selbst zurück in mein Haus zu gehen.
Trotzdem wusste ich seit jener Nacht, dass da irgendetwas nicht stimmte. Kein Mann hatte solche Angstzustände, nur weil seine Frau allein zu Verwandten verreist war. Auch sah Herr Muller von Tag zu Tag schlechter aus. Er wurde dünner, hatte blutunterlaufene Augen, eingefallene Wangen. Ich überlegte bereits, mich an einen Arzt zu wenden, als Herr Mullers schreckliches Geheimnis endlich ans Licht kam.
Ihr müsst wissen. Ich schäme mich dafür, aber ich wusste ja nicht, was ich da aß. Mir wird wieder richtig schlecht, wenn ich nur daran denke. Aber als gute Nachbarin musste ich Herrn Muller natürlich unterstützen. Auch wenn seine Würstchen bei weitem nicht mehr so gut schmeckten, wie früher, kaufte ich sie weiterhin. Nur, dass ich eines Abends plötzlich auf etwas Hartes biss.
Ich dachte erst, es sei nur ein Stück Knochen. Sowas kann ja mal vorkommen. Als ich es jedoch ausspuckte, glänzte mir etwas Goldenes entgegen. In meiner Hand hielt ich nichts anderes als einen goldenen Ring. Frau Mullers Ehering. Ich hatte ihn schon oft genug an ihrer Hand gesehen, sodass ich ihn sofort wiedererkannte.
Zuerst konnte ich mir gar nicht erklären, wie er in die Wurst gekommen war. Aber dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Deshalb hatte man lange Haare in den Würsten gefunden. Deshalb war Frau Muller so spurlos verschwunden. Und deshalb hatte Herr Muller diese Panikanfälle. Er hatte seine eigene Frau ermordet. Und um ihre Leiche zu entsorgen, hatte er sie in die Wurstmaschine geworfen. Er hat Frau Muller zu Würstchen verarbeitet und sie an uns unschuldige, brave Bürger verkauft.
Nachdem ich mich einige Male übergeben hatte, war ich sofort zu Hugh gelaufen. Er ist Polizist, müsst ihr wissen. Nachdem ich ihm den Ring gezeigt und meinen Verdacht geschildert hatte, holte er einige Kollegen und wir rannten weiter zu dem Haus der Mullers. Die Polizisten stürmten sofort hinein.
Wir brauchten nicht lange suchen. Herr Muller lag zusammengekauert in seinem Hinterzimmer. Direkt neben der Wurstmaschine, einem riesigen Apparat, in den er seine Frau gestopft haben musste.
Er jammerte und winselte, während er auf die Maschine zeigte. ‚Meine Frau … Ihr Geist … Sie möchte mich töten. Bitte! Oh bitte, erlöst mich von meiner Schuld!‘, hatte er gewinselt.
Er war ein Häuflein Elend. Fast hätte man Mitleid mit ihm haben können, wenn ich nicht gewusst hätte, was er getan hatte.
Die Polizisten nahmen ihn sofort mit. Angeblich wurde er seit dem Mord an seiner Frau – es war tatsächlich so abgelaufen, wie ich es vermutet hatte – von ihrem Geist heimgesucht. Sie erschien ihm wohl jede Nacht. Ich brauche nicht zu erklären, dass man Herrn Muller kurz darauf in die Irrenanstalt brachte.
Wenn ihr mich fragt, war es der Teufel, der Besitz von Herrn Muller ergriffen hatte. Wie sonst soll ein Mensch solche Grausamkeiten begehen? Und der Teufel lenkte auch Herrn Mullers Hand, als er sich in der Irrenanstalt das Leben nahm.
Ich wünschte, damit wäre die Sache vorbei gewesen, aber nein. Die Seelen der Mullers haben seitdem keine Ruhe gefunden. Nachts höre ich manchmal Geräusche aus dem Nachbarhaus, als würden die Mullers dort noch wohnen.
Jeden Abend bete ich zu Gott, dass sie endlich ihren Frieden finden mögen. Daher bitte ich euch – inständig – sucht euch ein anderes Haus. Zieht euer Kind nicht in dieser Kammer des Teufels auf!“
Die Frau sah uns aus großen, fast wahnsinnigen Augen an. Sie hatte meine Laternenhand ergriffen, um ihre Bitte zu unterstreichen.
Ich räusperte mich, versuchte, den Ekel und das Unbehagen zu verbergen, den ihre Geschichte in mir ausgelöst hatte. „Das klingt ja wirklich furchtbar“, erwiderte ich. „Und das alles ist wirklich so passiert?“
Das wiederum schien die Frau zu kränken. Sie zog ihre Hände zurück, während sie die Nase rümpfte. „Ich muss doch sehr bitten! Natürlich ist das so passiert! Ich bin doch keine Lügnerin!“
„Verzeihung“, sagte ich schnell. „So war das nicht gemeint. Ich wollte Sie nicht kränken.“
Aber der Schaden war bereits angerichtet. Sie ging mit schnellen Schritten davon, während sie etwas von „Frechheit!“ und „Natürlich ist das wirklich passiert!“ murmelte.
Ich sah zu, wie sie im Nachbarhaushaus verschwand. Dann sah ich beschämt zu meiner Frau. Erst jetzt bemerkte ich, wie blass sie um die Nase geworden war. „Hee!“, sagte ich schnell. „Liebste. Nimm dir die Geschichte nicht so zu Herzen. Das war doch nur eine verwirrte alte Frau. Außerdem ist das hier New Orleans. Da gehören Geistergeschichten zum guten Ton.“
Aber meine Frau nahm es sich zu Herzen. Nach einem Moment des Schweigens sagte sie: „Und wenn die Sache mit dem Mord wahr ist? Ich weiß nicht, ob ich unser Kind in solch einem Haus großziehen möchte.“
Ich lächelte schief. „Wir können uns ja mal umhören. Vielleicht kann uns der Verkäufer morgen mehr dazu sagen.“ Anschließend trat ich näher an das Haus heran und spähte durch eines der beiden Fenster.
Drinnen standen tatsächlich keine Möbel mehr. Damit hatte die Alte also schonmal recht gehabt. Leider konnte ich im schwachen Licht meiner Laterne jedoch kaum etwas erkennen.
„Sieht eigentlich ganz friedlich aus“, sagte ich trotzdem, um meine Frau ein wenig zu beruhigen.
Sie drängte sich dicht an mich, während auch sie durch das Fenster spähte. „Geister sehe ich zumindest keine“, merkte sie an.
Das zauberte mir ein Schmunzeln auf die Lippen. Zumindest, bis aus dem Haus plötzlich ein lautes Rattern ertönte. Es klang, als wäre eine große Maschine angesprungen. Eine Wurstmaschine zum Beispiel.
Nellie und ich machten einen Satz rückwärts, ehe wir einander mit großen Augen ansahen. Jetzt musste auch mir die Angst ins Gesicht geschrieben stehen.
„Lass uns zurück zum Gasthaus gehen“, schlug sie vor. Ich nickte nur, ehe wir uns mit schnellen Schritten von dem leerstehenden Haus entfernten.
—
Natürlich wussten wir nicht, ob es sich bei dem Lärm tatsächlich um eine Geistererscheinung gehandelt hatte. Ich wusste ja nicht einmal, ob so wirklich eine Würstchenmaschine klang. Trotzdem konnten wir herausfinden, dass die Geschichte mit dem Mord und sogar mit der zu Würstchen verarbeiteten Ehefrau stimmte.
Letztendlich gingen wir nicht zu der Besichtigung. Dafür fanden wir wenige Tage später ein kleines gemütliches Haus am anderen Ende der Stadt. Es war deutlich teurer, aber dafür erzählte man sich darüber keine Geistergeschichten.
Bleibt auf dem neusten Stand und folgt mir auf:
Die Legende:
Das Hans Muller House ist ein Spukhaus in New Orleans, Louisiana in den USA. Es ist bekannt für die urbane Legende des Sausage Man (englisch für „Würstchenmann“), einem Geist, der in dem Haus spuken soll. Die Legende handelt davon, dass er zu Lebzeiten seine Frau ermordet und zu Würstchen verarbeitet haben soll.
Andere Namen der Legende, die ich bei meiner Recherche gefunden habe, sind „The Mad Butcher“ (der wahnsinnige Metzger), „The Sausage Factory“ (die Wurstfabrik), „The Sausage Ghost“ (der Wurstgeist) oder „The Ghost that walked the Sausage Factory“ (Der Geist, der durch die Würstchenfabrik wanderte).
Täter:
Der Täter in der Legende soll ein Mann namens Hans Muller gewesen sein, der mit seiner Frau von Deutschland in die USA ausgewandert ist. Genaueres ist zu ihm nicht bekannt, außer, dass er sehr freundlich und beliebt gewesen sein soll.
Ablauf:
Zugetragen haben soll sich das Ganze im späten 19. Jahrhundert. Eine Quelle sprach auch vom 18. Jahrhundert.
Herr und Frau Muller, zwei deutsche Einwanderer, sollen in New Orleans eine Metzgerei eröffnet haben. Es mag etwas gedauert haben, aber mit der Zeit wurden die beiden in der Gegend sehr beliebt – was zum einen an ihrer freundlichen Art und zum anderen an ihren unübertroffenen Würstchen gelegen haben soll.
Privat ging es bei den beiden jedoch deutlich weniger rosig zu. Es heißt, dass sie oft stritten und Hans Muller seiner Frau bald überdrüssig wurde. Sie war nicht mehr die Jüngste, ihr Körper war gezeichnet von der harten Arbeit und so soll Hans Muller sich bald in eine andere Frau verliebt haben.
Da es damals so etwas wie Scheidung jedoch noch nicht gab, hatte Muller nur eine Möglichkeit, seine Ehefrau loszuwerden: Er erwürgte sie eines Abends im Hinterzimmer ihrer Metzgerei.
Anschließend soll er die Leiche seiner Frau in ihre Wurstmaschine, einen riesigen Fleischwolf, geworfen haben. Er verarbeitete ihre Überreste zu Würstchen und verkaufte sie an nichtsahnende Kunden, um sie unbemerkt zu entsorgen.
Als die Leute daraufhin jedoch anfingen, Haare und andere merkwürdige Dinge in ihren Würstchen zu finden, kamen erste Gerüchte auf.
Auch blieb natürlich nicht unbemerkt, dass Frau Muller schon länger nicht mehr gesehen wurde – wobei Hans Muller sehr kreativ mit den Ausreden gewesen sein soll.
Die Verdächtigungen waren jedoch noch nicht alles, was den Mörder plagte: Es heißt, dass ihm seit dem Mord jede Nacht der Geist seiner Frau erschienen sein soll.
Muller soll daher unter Schlafstörungen gelitten haben und allmählich dem Wahnsinn verfallen sein. Und auch die Qualität seiner einst hoch angesehenen Würstchen soll gelitten haben.
Trotzdem soll der Mord an Frau Muller erst ans Licht gekommen sein, als einer der Kunden einen goldenen Ehering in seinem Würstchen fand. Er benachrichtigte die Polizei, die Herrn Muller sofort aufsuchte. Sie fanden ihn völlig verstört auf dem Boden zusammengekauert auf seine Wurstmaschine zeigen und schreien, dass der Geist seiner Frau ihn holen komme.
Hans Muller wurde daraufhin in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Aber auch dort soll ihm weiterhin der Geist seiner Frau erschienen sein, weshalb er sich eines Tages das Leben nahm.
Seitdem sollen die Geister von Herrn und Frau Muller in ihrem ehemaligen Haus spuken.
Alternative Versionen:
In anderen Versionen der Legende soll Hans Muller nicht nur seine Frau, sondern noch weitere Menschen und sogar Hunde und Katzen umgebracht und zu Wurst verarbeitet haben. Auch gibt es Versionen, in denen diese Wurst besonders beliebt war, bis die grausame Wahrheit herausgekommen ist.
Ort des Geschehens:
Der Ort des Geschehens war angeblich das inzwischen als Hans Muller House bekannte Haus in der 725 Ursulines Avenue in New Orleans, Louisiana, USA. Es steht auch heute noch da, ist jedoch für die Öffentlichkeit nur von außen zu besichtigen.
Ursprung:
Die erste mir bekannte schriftliche Fassung der Legende vom Hans Muller House wurde in dem 1945 veröffentlichten Buch „Gumbo Ya-Ya“ abgedruckt, einer Sammlung lokaler Legenden aus Louisiana, die von der Louisiana State Library gesponsort wurde.
Außerdem gibt es zahlreiche andere Geschichten und Legenden, in denen ein menschenfleischverarbeitender Schlachter eine Rolle spielt. Ob und inwiefern einige von ihnen die Legende des Sausage Man inspiriert haben (oder davon inspiriert wurden), ist mir jedoch nicht bekannt. Darunter sind z. B. urbane Legenden, die von Menschenfleisch in Fast Food berichten oder Eltern, die unwissentlich ihre zu Fleischprodukten verarbeiteten Kinder gegessen haben, nachdem diese verschwunden waren. In den meisten Legenden kommt es – genau wie bei the Sausage Man – dadurch heraus, dass ein Ring, Haare, menschliche Zähne o. Ä. im Fleisch gefunden werden.
Es ist aber wahrscheinlich, dass ein realer, am 26. Oktober 1927 in New Orleans begangener Doppelmord, der als „The Trunk Murders“ bekannt ist, die Legende inspiriert hat. Dabei hat Henry Moity seine und die Ehefrau seines Bruders ermordet, nach Fleischermanier in Stücke zerlegt (er hatte eine Zeit lang als Metzger gearbeitet) und in zwei große Koffer gepackt.
Über den Geliebten seiner Ehefrau soll Moity im Gefängnis gesagt haben, dass er ihn zu Wurst verarbeiten würde, wenn er ihn in die Finger bekäme.
Der Doppelmord geschah in der 715 Ursulines Avenue, nur 10 Hausnummern weiter in derselben Straße, in der das Hans Muller House steht.
Was haltet ihr von dem Hans Muller House und the Sausage Man? Kanntet ihr die Legende bereits? Oder kanntet ihr vielleicht eine ähnliche? Schreibt es in die Kommentare!
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eine gute Geschichte 😀
müsste etwas schmunzeln „Hans Müller“.. deutscher geht’s wohl nicht :’D