„Franzi hat recht. Immerhin wären wir nicht die Ersten, die nachts in diesem Moor verlorengehen“, erwiderte Elias, machte jedoch keine Anstalten, aufzustehen ...

Ihre Art erinnerte mich an meine Schwester, zu der ich als Kind immer aufgesehen hatte. Aber irgendetwas an ihr war anders. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben sollte. Es war eine Art „Kälte“. Ich meine hier keine Kaltherzigkeit, sondern etwas anderes. Zu dem Zeitpunkt kam ich jedoch nicht darauf ...
Trotzdem drehte ich mich nicht um. Ich blieb stehen und wartete. Ich wartete auf ein drittes Mal, dass er meinen Namen rief. Doch sein Ruf blieb aus.
Wütend schüttelte ich den Kopf. Wie häufig würde der Nishi es denn noch versuchen? Erst hatte er mir meine Tochter genommen und dann kam er zurück und wollte mehr ...
Dies ist keine urbane Legende. Keine Geschichte, die sich die Leute ausgedacht haben. Nein. Es ist real. Es sind Ereignisse, die mir tatsächlich widerfahren sind.
Mein Name ist Lucie Belmer und ich habe mit meinem Mann Jean-Marc in jenem Haus gelebt, das heute nur noch „la maison qui saigne“ genannt wird – das blutende Haus ...
Ich musste mich zusammenreißen, nicht zurückzuweichen. Musste spüren, wie sie liebevoll meinen Bauch berührte. Eine Berührung, die nicht mir galt, sondern einem Bündel aus Fleisch, Blut und Knochen, das in meinem Körper heranwuchs. Alleine bei dem Gedanken wurde mir schlecht. Aber ich wusste, dass es nachher endlich vorbei sein würde …
Hätte ich nicht gewusst, wo ich hinsehen musste, hätte ich ihn nicht einmal bemerkt. Seine schuppige Haut war nur ein kleines Bisschen grüner als das trübe Wasser oder der schlammige Boden. Selbst seine schwarzen Haare, die seine Sara – eine Kuhle im Schädel der Kappa, in denen sich stets Wasser befinden musste – umrahmten, fielen kaum auf!