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Teketeke Zeichnung von Jeremie Michels. Das Bild zeigt den Oberkörper von Kashima Reiko, eine Japanerin, die daran gestorben ist, dass ein Zug ihren Körper an der Hüfte zerteilt hat. Aus der Wunde ragt ein Stück Wirbelsäule. Von den Beinen fehlt jede Spur. Kashima Reiko liegt auf dem Bauch, während sie sich mit den Armen abstützt. Sie schaut grimmig in die Kamera. In ihrer rechten Hand hält sie eine Sichel. Als Kleidung trägt sie eine japanische Schuluniform.
Teketeke (2019)

Teketeke – die Legende von Kashima Reiko (überarbeitet)

Die Legende der Teketeke bzw. die Legende von Kashima Reiko war bisher der einzige Beitrag, bei dessen Recherche ich mich wirklich gegruselt habe. Wenn ihr also eher von schwachem Gemüt sein, solltet ihr euch lieber einen meiner anderen Beiträge suchen … Ich habe euch gewarnt.

Bevor ich jedoch zu der Geschichte komme, die ich zu der Legende geschrieben habe, möchte ich euch kurz die Legende selbst erzählen:

Die Legende der Kashima Reiko:

Im letzten Jahrhundert, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, lebte ein Teenager Mädchen namens Kashima Reiko in Hokkaidō, Japan. Laut manchen Erzählungen soll sie auch eine junge Frau gewesen sein, doch meistens heißt es, sie war eine Schülerin.

Eines Abends, als Kashima Reiko auf dem Nachhauseweg war, stand sie allein auf dem verlassenen Bahnhof. Auch wenn sie leichtes Unbehagen fühlte, als eine Gruppe Männer sich zu ihr gesellte, dachte sie sich nichts weiter dabei. Wahrscheinlich warteten sie genau wie Kashima Reiko bloß auf den Zug.

„Hey Kleine, was machst du hier so alleine?“, fragte einer der Männer.

„Sollen wir dich nach Hause begleiten?“, fragte ein anderer.

Die Schülerin ignorierte die Männer. Sie wollte keinen Ärger. Vielleicht waren die Männer auch betrunken.

„Bist wohl zu gut, um uns zu antworten?“, fragte der eine.

Kashima Reiko war jetzt sichtlich nervös. Angespannt starrte sie auf ihre Füße, um Augenkontakt zu vermeiden.

„He! Wir reden mit dir!“, beschwerten ein anderer sich.

Dann wurden sie handgreiflich. Sie schubsten das Mädchen, das daraufhin sofort versuchte, wegzugehen. Doch das stachelte die Männer bloß noch mehr an. Sie begannen sie zu schlagen, hielten sie fest. Als Kashima Reiko um Hilfe brüllte, hielten sie ihr den Mund zu und schlugen sie noch mehr. Es heißt, dass die Männer sie sogar vergewaltigt haben sollen.

Als sie mit ihr fertig waren, ließen sie sie liegen. Sie behandelten sie wie Müll, den man wegwarf, wenn man ihn nicht mehr brauchte. Und so fühlte Kashima sich Reiko auch: benutzt, wertlos, schmutzig.

Man sagt, dass sie sich am selben Abend noch vor den Zug geworfen haben soll. Ihr Körper wurde an der Hüfte durchtrennt. Sie war sofort tot.

Eine andere Version besagt, sie habe versucht, Hilfe zu holen, war jedoch zu schwach, um aufzustehen. Mit letzter Kraft hat sie sich mit ihrem Armen vorangezogen, bis sie mitten auf den Schienen schließlich ihr Bewusstsein verloren hat. Auch in dieser Version hat ein Zug sie in der Mitte zerteilt.

Doch ihr Geist hat nach ihrem Tod keine Ruhe gefunden. Zu groß war ihr Wunsch nach Rache. Seither soll Kashima Reiko sich auf öffentlichen Toiletten herumtreiben oder nachts durch Städte irren.

Sie kommt zu einem und sagt: „Gib mir deine Beine!“

Um eine Chance zu haben, zu überleben, muss man „Die brauche ich noch!“ erwidern.

In einer anderen Variante fragt sie „Wo sind meine Beine?“, worauf man mit „Du findest sie beim Bahngleis des Meishin Express“ antworten muss.

Wenn sie anschließend fragt, wer einem davon erzählt hat, soll man mit „Kashima Reiko“ antworten und vielleicht lässt sie einen dann in Ruhe.

Antwortet man jedoch etwas Falsches, nimmt sie die Sichel, die sie immer bei sich trägt, und teilt einen in zwei. In einigen Versionen nimmt sie daraufhin sogar den Unterkörper ihres Opfers mit.

Doch was viel wichtiger ist: Jeder, der von dieser Geschichte erfährt, soll drei Tage später von Kashima Reiko besucht werden. Merkt euch die Antworten also gut, denn anders könnt ihr ihr nicht entkommen.

Die Geschichte:

Ich lag im Bett, während ich am ganzen Körper zitterte. Mir war eiskalt.

Der Abend hatte so gut angefangen: Chris, Philip und ich hatten uns für eine Übernachtung getroffen. Wir hatten den Abend damit verbracht, Filme zu schauen, Mario Kart zu spielen und uns zu unterhalten.

Die Stimmung war heiter gewesen. Ich hatte mich prächtig gefühlt – zumindest, bis wir im Bett lagen und einander Horrorgeschichten erzählt hatten. Philip hatte uns die Legende von Kashima Reiko erzählt.

Sie war tragisch und ein wenig gruselig, aber das alles war nicht so schlimm. Kashima Reiko war eine Teketeke, ein japanischer Geist, der nur noch aus einem Oberkörper bestand. Sie starb, als sie von einem Zug überfahren wurde, der ihren Körper an der Hüfte zerteilt hat.

Seither soll ihr Geist in der Welt herumirren und Menschen töten. Sie trägt eine kleine Sichel bei sich, mit der sie ihre Opfer in zwei Hälften schneidet. Der einzige Weg, ihr zu entgehen ist, indem man ihr richtig antwortet.

Das schlimmste hat Philip jedoch erst ganz zum Schluss erwähnt: Sie soll jeden nach drei Tagen heimsuchen, der von ihrer Geschichte erfährt.

Nervös drehte ich mich im Bett um. Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, könnte ich sie vor mir sehen, wie sie ihren Oberkörper mit den Armen vorwärts zog.

„Alles in Ordnung?“, ertönte Philips Stimme aus der Dunkelheit. Er musste gehört haben, wie ich mich im Bett gewälzt hatte.

„Ja, klar“, antwortete ich schnell. Er würde mich auslachen, wenn ich ihm erzählte, dass ich Angst hatte.

„Ich kann auch nicht schlafen“, ertönte jetzt auch Chris‘ Stimme. „Ich muss die ganze Zeit an die Geschichte denken, die du uns erzählt hast.“

„Die Geschichte war wohl etwas zu gruselig“, warf ich ein, ohne zu verraten, dass ich selbst auch Angst hatte.

„Tim? Können …“, begann Chris. Er zögerte, als wolle er es sich anders überlegen. „Können wir vielleicht deine Lavalampe anmachen?“, fragte er schließlich.

Ich machte große Augen. Das würde Philip ihm noch ewig vorhalten. Trotzdem stand ich auf, um die Lampe einzuschalten. Um ehrlich zu sein, war ich selbst ziemlich erleichtert, diese Nacht nicht im Dunkeln schlafen zu müssen.

„Das bleibt doch unter uns, oder?“, frage Chris, als ich wieder im Bett lag.

„Klar“, erwiderte ich.

Von Philip kam hingegen nur ein belustigtes Schnauben.

„Philip!“, mahnte ich.

„Okay, okay!“

Dann versuchten wir wieder, zu schlafen.

Am nächsten Morgen sah ich Chris sofort an, dass er genauso schlecht geschlafen hatte, wie ich. Nur Philip sah einigermaßen ausgeschlafen aus – zumindest so ausgeschlafen, wie man sein konnte, wenn man schon um Viertel nach sieben den Bus zur Schule nehmen musste.

Während ich es jedoch schaffte, den Schultag über nur ab und an an Kashima Reiko denken zu müssen, wirkte Chris den ganzen Tag lang abgelenkt. Er wurde von unserem Mathelehrer sogar ermahnt, dass er besser aufpassen solle, was ihm alles andere, als ähnlich sah.

Ich traute mich nicht, ihn darauf anzusprechen. Zum einen wollte ich ihn nicht an die Gruselgeschichte erinnern, falls er gerade an etwas anderes dachte, zum anderen hatte ich Angst, wie Philip reagieren würde.

Sogar, als wir in der Mittagspause ohne Philip in der Mensa saßen, brachte ich es nicht übers Herz, Kashima Reiko zu erwähnen.

Chris kaute gedankenverloren an seinem Pausenbrot, als plötzlich ein lautes „Tek tek tek tek tek tek tek!“ hinter uns ertönte.

„Philip, du Idiot!“, brüllte ich, während Chris aufsprang und hastig nach draußen rannte.

‚Tek tek tek‘ war das Geräusch, das die Teketeke, also auch Kashima Reiko, von sich geben sollen, wenn sie sich fortbewegten.

Aber obwohl wir Chris sofort nachgingen, damit Philip sich bei ihm entschuldigen konnte, fehlte von ihm jede Spur. Erst, als wir wieder im Unterricht waren, erfuhren wir von der Lehrerin, dass Chris von seinem Vater abgeholt wurde, weil es ihm angeblich nicht gut ging.

„Meinst du, ich hab es übertrieben?“, fragte Philip nach der Stunde. Er sah schuldbewusst drein.

„Na ja, dein Kommentar, dass der Geist einen drei Tage, nachdem man die Geschichte gehört hat, holen kommt, war vielleicht etwas zu viel“, gestand ich.

„Aber das stand so im Internet!“, protestierte Philip.

Ich schüttelte nur den Kopf. Er wusste doch genau, wie empfindlich Chris sein konnte.

Als die Schule vorbei war, schrieb ich sofort Chris an, um zu fragen, ob alles in Ordnung war. Zu meiner Überraschung reagierte er völlig normal. Er erwähnte sein Verhalten in der Mittagspause oder Kashima Reiko mit keinem Wort. Ich entschloss, ihn nicht darauf anzusprechen.

Am nächsten Tag trafen Philip und ich Chris vor der Schule, als Chris gerade sein Fahrrad anschloss.

„He Chris … Tut mir leid wegen gestern“, entschuldigte sich Philip. „Ich wusste nicht, dass du das so ernst nimmst. Es ist doch nur eine Geschichte.“

„Ja“, schnauzte Chris ihn an. „Eine Geschichte, wegen der wir sterben können!“

„Ach komm“, entgegnete Philip. „Ich kenne die Geschichte schon länger. Du glaubst doch nicht, dass ich sie euch erzählt hätte, wenn mir damals drei Tage später tatsächlich eine zerteilte Frau erschienen wäre.“

Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Doch Chris ließ sich davon nicht beruhigen.

„Du hättest uns die Geschichte nicht erzählen dürfen!“, brüllte er Philip an.

Einige vorbeigehende Schüler drehten sich neugierig zu uns um. Philip wartete, bis sie weitergingen, bevor er mit gesenkter Stimme antwortete.

„Wenn du wirklich Angst davor hast, dann speicher dir doch die richtigen Antworten in dein Handy ein“, schlug er vor.

Die Idee war genial. Auf die weise konnten wir einfach nachsehen, was wir sagen mussten, sollte Kashima Reiko tatsächlich auftauchen. Aber Chris war noch immer nicht überzeugt.

„Und wenn sie die Fragen auf Japanisch stellt?“

Philip seufzte. „Dann speicherst du dir die Fragen halt auch auf Japanisch ein.“

Zuerst wirkte Chris so, als wolle er etwas erwidern. Nach einigem Zögern holte er aber schließlich sein Handy hervor und begann, darauf herumzutippen.

Später, als die beiden nicht hinsahen, googelte ich ebenfalls die richtigen Antworten und legte eine Notiz an – nur zur Sicherheit.

Den restlichen Tag war Chris deutlich besser gelaunt. Er war zwar noch immer recht schreckhaft – wobei das normal für ihn war –, schien aber keine Panik mehr zu haben.

Ich selbst war fast so weit, Kashima Reiko zu vergessen – jedoch nur fast. Immerhin könnten sowohl Chris als auch ich morgen sterben, wenn nur ein Funken Wahrheit in der Legende steckte.

Ach so ein Quatsch!‘, redete ich mir ein. ‚Der Tag morgen wird genauso langweilig und ereignislos wie jeder andere auch!

Bereits am nächsten Morgen musste ich jedoch feststellen, dass ich unrecht hatte. Entsetzt starrte ich auf meine Uhr. Ich hatte verschlafen!

Schneller, als ich es mir selbst zugetraut hätte, zog ich mich an, schmierte mir hastig eine Scheibe Brot und stürmte nach draußen. Wenn ich mich beeilte, erwischte ich noch den nächsten Bus, sodass ich wenigstens nur eine viertel Stunde zu spät kam. Wenn Frau Beier heute gut gelaunt war, würde sie mir keinen Eintrag im Klassenbuch geben.

Als ich auf den Schuleingang zu rannte, sah ich durch die Glastür, wie Chris in Richtung Toiletten stürmte. Er sah völlig fertig aus. Hatte Philip ihn wieder geärgert?

Dann kam mir ein viel schlimmerer Gedanke: Vielleicht hatte Chris Angst, weil ich nicht zur Schule gekommen war. Er würde sicherlich denken, dass mir etwas zugestoßen sei … etwas oder jemand. Was war, wenn er glaubte, dass Kashima Reiko mich bereits erwischt hatte?

Als ich im Gebäude war, dachte ich nicht mehr an den Eintrag im Klassenbuch. Sollte Frau Beier mich doch aufschreiben. Chris war jetzt wichtiger.

„Chris?“, rief ich, als ich die Toilette betreten hatte. „Chris, ich bins, Tim. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich hab nur verschlafen!“

Chris antwortete nicht. Ich hörte aber auch kein Schluchzen oder irgendein anderes Geräusch, das verriet, das jemand hier war.

„Chris?“, rief ich erneut. Meine Stimme hallte leicht durch den gefliesten Raum.

Wieder keine Antwort. Mit einem leicht unwohlen Gefühl im Magen ging ich weiter Richtung Kabinen.

„Chris, ist alles in Ordnung?“

Wieso antwortete er denn nicht?

Vorsichtig ging ich die Kabinen ab. Ich öffnete eine nach der anderen. Die letzte Tür war verschlossen.

Vorsichtig klopfte ich an. „Chris?“, fragte ich. „Ich bins. Alles wird gut.“

Wieder keine Antwort.

Ich zögerte. Sollte ich unter der Tür durchsehen, um zu schauen, ob es ihm gut ging?

Ich war bereist dabei, mich auf den Boden zu hocken, als mein Blick auf eine Pfütze fiel, die sich langsam ausbreitete. War das Blut!? Irgendeine rote Flüssigkeit kam da aus der Kabine geflossen!

Dann hörte ich das Geräusch: Tek tek tek tek tek tek … Wie versteinert stand ich da, traute mich nicht, mich zu regen.

„Wo sind meine Beine?“, fragte eine Frauenstimme hinter mir. Sie hatte einen asiatischen Akzent.

Obwohl ich nicht gläubig war, betete ich, während ich mich langsam umdrehte. Ich betete, dass das alles nur ein Streich war, dass Julian und Chris sich einen Scherz erlaubten.

Mein Blick fiel auf die Frau, die vor mir lag. Auf die halbe Frau, um genau zu sein. Ihr Unterkörper fehlte. Sie hatte eine Spur aus Blut hinter sich hergezogen.

Jetzt bemerkte ich auch die blutverschmierte Sichel, die sie in einer Hand hielt – genau, wie Philip es erzählt hatte.

„Wo sind meine Beine?“, wiederholte sie die Frage.

Ich stockte. Wie war die Antwort noch gleich? Bei irgendeinem Bahnhof …

Meine Hand zitterte, während ich sie in die Hosentasche steckte. Würde Kashima Reiko mir genug Zeit geben, die Notiz auf meinem Handy zu öffnen?

Als meine Hand bereits halb in der Tasche steckte, stockte mein Atem. Wo war mein Handy? Panisch schob ich die Hand ganz in die Hosentasche. Mein Handy war nicht da! Ich hatte es in der Eile zu Hause vergessen!

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Die Legende:

Die Teketeke, auch Teke-Teke geschrieben, sind moderne Yōkai. Sie zählen zu den Onryō, den japanischen Rachegeistern.

Die bekannteste urbane Legende über eine Teketeke ist die Legende von Kashima Reiko, die ich zu Beginn des Beitrags erzählt habe.

Aussehen:

Teketeke sind fast ausschließlich junge Frauen – obwohl es auch einige Erzählungen von männlichen Teketeke gibt. Sie alle haben die Gemeinsamkeit, dass sie Geister sind, die an der Hüfte durchtrennt wurden. Aus der Öffnung ragt häufig ein Stück ihrer Wirbelsäule oder es hängen Gedärme heraus. Von ihren Beinen fehlt jede Spur.

Teketeke bewegen sich ausschließlich mit ihren Armen oder Ellenbogen vorwärts. Mal „gehen“ sie dabei auf ihren Händen, mal ziehen sie sich voran.

Außerdem heißt es, dass die Teketeke eine kleine Sichel bei sich tragen.

Ihr Name kommt von dem Geräusch, das sie machen, wenn sie sich fortbewegen. Es soll wie eine Art „tek tek“ oder „teke teke“ klingen.

Eigenschaften:

In der Kashima Reiko Legende heißt es, dass der Geist jeden, der ihre Geschichte hört, drei Tage später heimsuchen soll. Bei anderen Teketeke kann die Anzahl der Tage variieren, die meisten Begegnungen sollen aber ähnlich ablaufen.

Wenn man einer Teketeke gegenübersteht, soll es nichts bringen, vor ihr davon zu laufen oder wegzufahren. Es heißt, dass Teketeke eine Geschwindigkeit von bis zu 150 km/h erreichen können.

Man hat also keine andere Möglichkeit, als sich ihnen zu stellen.

Wenn eine Teketeke einen konfrontiert, muss man ihre Fragen richtig beantworten, um eine Chance zu haben, zu überleben.

Kashima Reiko fragt z. B. „Wo sind meine Beine?“, woraufhin man „Du findest sie beim Bahngleis des Meishin Express“ antworten muss. Wenn sie daraufhin fragt, woher man das weiß, muss man antworten, dass es einem „Kashima Reiko“ gesagt habe.

In einer anderen Version fordert sie „Gib mir deine Beine!“, worauf man „Die brauche ich noch“ sagen muss.

Wenn man jedoch falsch antwortet oder sie mit der Antwort nicht zufrieden ist, soll sie ihre Sense nehmen und ihr Opfer an der Hüfte zerteilen.

Anschließend verschwindet sie wieder. In manchen Versionen nimmt sie sogar den Unterkörper ihres Opfers mit sich.

Lebensraum/Vorkommen:

Kashima Reiko und die anderen Teketeke sollen sich hauptsächlich auf öffentlichen Toiletten oder nachts in Städten herumtreiben. Aufgrund der regionalen Bekanntheit finden die meisten Sichtungen in Japan statt.

Ursprung:

Aufgrund der weiten Verbreitung und der vielen unterschiedlichen Legenden über die Teketeke lässt sich heute nicht mehr sagen, woher die Legende genau kommt.

Viele Leute vermuten jedoch, dass die Legende von Kashima Reiko der Ursprung der Teketeke war. Sie ist wahrscheinlich im letzten Jahrhundert entstanden.


Was haltet ihr von der Legende von Kashima Reiko? Findet ihr sie genau so gut bzw. unheimlich wie ich? Kanntet ihr die Legende bereits? Schreibt es in die Kommentare!

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23 Kommentare

    • Jeremie Michels schreibt:

      Also … ich lebe noch. Und auch meine Stammleser haben die Geschichte alle überlebt. Aber ich muss gestehen, dass mir nach der Recherche für die Legende ebenfalls ziemlich mulmig zu Mute war. 😅

  1. Tanic schreibt:

    Das beruhigt mich jetzt doch, dass ich nicht die Einzige bin, der diese Legende zugesetzt hat… 😉 Normalerweise bin ich recht hartgesotten und alles andere als ein Schisser – diese Geschichte hat sich allerdings in meinem Kopf festgesetzt und weigerte sich lange, wieder daraus zu verschwinden.
    Ich hatte die Legende damals in deiner ersten Fassung gelesen, also vor der Überarbeitung, und war drei Tage danach etwas sehr schreckhaft. Ich muss auch gestehen, dass ich versucht habe, mir die Antworten einzuprägen. Auch wenn ich das natürlich nie im Leben zugegeben hätte… 😉
    Das Schlimmste während dieser Zeit waren meine spätabendlichen Runden mit unserem Hund. Ich bin praktisch bei jedem Ast, auf den er beim Schnüffeln getreten ist, fast auf den nächstbesten Baum gehüpft… Gleichzeitig wollte ich ihn natürlich nicht schutzlos lassen im Falle eines übernatürlichen Übergriffs – ein furchtbares moralisches Dilemma… 😀
    Jedenfalls war ich doch recht froh, als die drei Tage endlich vorbei waren; und die ganze Sache war mir so peinlich, dass ich sie bis heute niemandem erzählt habe…
    Und ich kann mir bis heute nicht erklären, weshalb mich die Legende so nachhaltig beeindruckt hat. Es gibt Geschichten, die wahrlich gruseliger sind. Ob es tatsächlich an der Erwähnung der Drei-Tages-Frist liegt…?
    Nun, wie auch immer: Jedenfalls fühle ich mich bis zum heutigen Tage recht lebendig, und irgendwelche absonderlichen Begegnungen (also mehr als die üblichen Irren in unserem Viertel) sind bislang ebenfalls ausgeblieben… 🙂

    • Jeremie Michels schreibt:

      Du bist definitiv nicht die Einzige. Wenn ich mich richtig erinnere, ging es bisher jeder Person, die mit mir über die Legende geredet hat, so. 😁

      Das mit den Spaziergängen glaub ich aufs Wort. Ich musste in der Zeit, glaube ich, keinen einzigen Tag das Haus verlassen, aber wenn ich da im Dunkeln draußen unterwegs gewesen wäre … Uff. Ich muss aber dazu sagen, dass ich generell im Dunkeln draußen schnell paranoid werde (jedoch eher, was noch lebende Menschen angeht). 😅

      Ich weiß natürlich nicht, was es bei dir war, aber bei mir war es, glaube ich, tatsächlich die Drei-Tage-Frist. Nachdem man sich erst in alles reingelesen hat, kommt als letzter Satz dieses „Ach so, übrigens. Sie kommt in drei Tagen auch zu dir. Viel Spaaaß!“. Das ist schon fies. 😅 (Zumindest war es bei meiner Recherche damals so.)

    • Jeremie Michels schreibt:

      Ja, das ist tatsächlich Absicht. Dadurch wird das alte Archiv zwar etwas leerer, aber es ist die einzige Möglichkeit, wie ich den überarbeiteten Beitrag wie einen neuen Beitrag an erster Stelle auf der Startseite stehen haben kann.

      Außerdem geht es bei der Überarbeitung nicht bloß um kleinere Korrekturen, sondern ich überarbeite die Beiträge komplett. Ich überarbeite die Geschichte vollständig (schreibe sie praktisch mit derselben Handlung neu) und nehme mir noch einmal einen ganzen Tag Zeit, um meine alte Recherche zu überprüfen, ggf. auszubessern, zu erweitern und den „Die Legende“-Teil umzuschreiben.

  2. Lilia schreibt:

    Gut, da du sie ja überarbeitet hast hier Mal mein Denken darüber: Ich finde es ein wenig gruselig, dass man die Wirbelsäule sieht und naja in der Nacht möchte ich der nicht begegnen… Die Geschichte ist (wie immer) gut verfasst und erzeugt Spannung^^ ich mag solche Geschichten einfach, aber sobald das ein Film wäre, der nicht Zeichentrick wäre, wäre ich nach den ersten Minuten vor Spannung aus dem Raum gerannt…XD ich mag diese Geschichte insgesamt sehr gerne ^^
    Teketeke errinnert mich allerdings ein wenig an eine Serienkillerin… Ich meine… nichts anderes ist sie.. aber auch diese Fragen die sie stellt kommen mir von der Ähnlichkeit an die mit dem Spaltmund in den Sinn. Es sind beides Frauen, die beide Fragen zu ihrem Körper stellen, ob nun „bin ich schön“ oder „wo sind meine Beine.“ In beiden Fällen ist die Chance zu entkommen sehr gering… Aber so ist das bei Legenden immer und deswegen mag ich die Entstehung von diesen sogar teilweise mehr als die Legende selbst.

    • Jeremie Michels schreibt:

      Tut mir leid für die späte Antwort, die letzte Woche war etwas stressig. 😅

      Ich würde ihr jedenfalls auch ohne herausragende Wirbelsäule nicht über den Weg laufen wollen (egal ob tags oder nachts) … xD

      Es freut mich (wie immer) sehr, dass dir meine Geschichte gefällt. So weiß ich wenigstens, dass ich nicht nur für mich selbst schreibe! 😄

      Und du hast natürlich recht. Viele Rachegeister sind im Grunde nichts anderes als Serienkiller, mit dem Unterschied, dass sie keine Angst davor haben müssen, geschnappt zu werden. So habe ich Rachegeister jedenfalls noch nie betrachtet. 🤔

  3. Rabbat07 schreibt:

    Hättest du das mit den 3 Tagen nicht am Anfang schreiben können? Ich bin abergläubisch und vergesslich, habe also falls das ganze stimmt jetzt schlechte Überlebenschancen.

    • Jeremie Michels schreibt:

      Aber das wäre doch langweilig … ^^
      Außerdem habe ich ja gesagt, dass ich mich sogar selbst vor der Legende gegruselt habe (was nur wirklich sehr sehr selten vorkommt). :’D

      (Und keine Sorge, bisher kenne ich nur Leser, die auch vier Tage später noch gelebt haben! ^^ )

  4. Lina schreibt:

    Die Geschichte ist wirklich gut. Hat auf jeden Fall Paranoia Potential.
    Ich muss mich aber leider fragen, warum philip nicht von ihr heimgesucht wurde?

    • Jeremie Michels schreibt:

      Es freut mich, dass dir die Geschichte gefällt! 😀

      Dass Philip nicht von ihr heimgesucht wurde, war tatsächlich eine ganz bewusste Entscheidung. Ich fand es zumindest spannender, als wenn die Jungs die Geschichte bloß im Internet gelesen hätten.

      Zum einen nimmt die Aussage „Aber XY kennt die Legende auch schon länger als 3 Tage!“ einem sofort die Angst, wenn man der Meinung ist, dass es jeden erwischen müsste und zum anderen würde die Legende sonst wohl sehr schnell aussterben. Es kann wohl kaum im Interesse der Teketeke sein, wenn fast niemand mehr da ist, der ihre Geschichte weitererzählen kann … ^^

  5. Monika schreibt:

    Unter all den Geschichten, die du geschrieben hast, ist diese hier mein Favorit!
    Nicht nur, dass sie sehr gut geschrieben ist, auch die Legende dahinter hat mich nicht kalt gelassen.

    Zu den Fragen:
    ~Was haltet ihr von der Legende der Teketeke? Fandet ihr sie genau so gut, bzw. unheimlich wie ich?
    Ich kannte die Legende bis jetzt nicht, und normalerweise habe ich keine Probleme solche Geschichten wieder zu vergessen. Aber diese hier hat mich doch so sehr mitgenommen, dass ich mir die Antworten (wie der Junge aus deiner Geschichte) in mein Handy speicherte und die Tage zählte.^^°

    Lieben Grüßen
    Monika

    • Jeremie Michels schreibt:

      Teketeke ist vom Gruselfaktor her definitiv bisher auch mein Favorit, da es die einzige Legende war, die mir – seit ich mit dem Blog angefangen habe – tatsächlich etwas Angst gemacht hat.

      Es freut mich jedenfalls, dass ich mit meiner Angst nicht alleine bin/war. Eingespeichert hatte ich mir zwar nichts, aber ich habe versucht, mir die Antworten bestmöglich zu merkten und die Tage heruntergezählt. :’D

      Gruß
      Jeremie

      • Monika schreibt:

        Ich muss gestehen, die Legende hat mich so sehr mitgenommen, dass ich mich weigerte, sie meinen Freund zu erzählen. Ich weiß nämlich, dass er, für ihn unwichtige Dinge, gerne schnell mal wieder vergisst.^^°

        Ich fühlte mich in der Zeit nicht mal in meiner Wohnung wohl, da man da gerne mal den Hall von Stöckelschuhen durch die Eingangstür hört.

        Am schlimmsten war für mich aber der zweite Tag nach dem Lesen, da ich da am späten Abend alleine vom Sport heimgehen musste.
        Ich hab‘ auf jedes Geräusch geachtet, und ich glaube, wenn hinter mir jemand mit Stöckelschuhen gegangen wäre, wäre ich nach Hause gerannt. XD

        Liebe Grüße

        • Jeremie Michels schreibt:

          Ich muss zwar gestehen, dass es mir etwas leid tut, aber ich habe ja extra eine Warnung an den Anfang geschrieben! :’D

          Stöckelschuhe! Wieso bin ich nicht auf die Idee gekommen? Das hätte man sicher ganz wunderbar in die Geschichte einbauen können ^^‘

  6. AnA schreibt:

    Spontan würde ich sagen, dass ich es besser finde, zuerst die Geschichte zu hören, da ich dann keine Vorinfo habe.

    • Jeremie Michels schreibt:

      Das stimmt natürlich, ich fand nur in diesem Fall die Legende gruseliger, als meine Geschichte dazu. Generell werde ich aber wahrscheinlich bei dem Konzept bleiben, erst die Geschichte und dann die Legende zu zeigen.

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