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La Légende de Saint Nicolas Zeichnung von Jeremie Michels. Das Bild zeigt den heiligen Nikolaus in seinem roten Bischofsgewand, wie er ein Fass segnet. Auf dem Holzfass kommen zwei Jungen, die sich herzhaft strecken. Ein dritter, noch kleinerer Junge, späht gerade so über den Rand des Fasses nach draußen.
La Légende de Saint Nicolas (2022)

La Légende de Saint Nicolas – Die Legende vom heiligen Nikolaus

La Légende de Saint Nicolas ist ein französisches Kinderlied, das vom heiligen Nikolaus (besser bekannt als „der Nikolaus“) handelt. Auch wenn es zahlreiche Legenden über den Nikolaus gibt, eignen sich nur wenige für meinen Blog. Eine von ihnen ist la Légende de Saint Nicolas.

Wenn alles klappt, kommt mein letzter Beitrag des Jahres übrigens am 26. Dezember. Also keine Sorge: Sollte nichts dazwischenkommen, gibt es noch eine weihnachtliche Legende vor meiner Winterpause!

Viel Spaß beim Gruseln!

Triggerwarnungen

– Blut
– explizite Darstellung körperlicher Gewalt
– Tod mehrerer Kinder

Die Geschichte:

Heute erzähle ich euch eine Weihnachtsgeschichte. Oder eher eine Nikolausgeschichte. Sie wird in Frankreich seit Jahrhunderten erzählt und sogar besungen. So gesehen ist die Legende ein beliebtes Kinderlied, obwohl sie eigentlich sehr düster und grausam ist. Ich rede von la Légende de Saint Nicolas – die Legende vom heiligen Nikolaus. Aber lasst mich am Anfang beginnen.

Vor langer Zeit, es muss irgendwann im vierten Jahrhundert nach Christus gewesen sein, lebten drei Jungen. Wie sie hießen, wo genau sie lebten und ob sie Brüder oder bloß Freunde gewesen waren, weiß man nicht so genau. In meiner Geschichte sind sie jedenfalls Freunde. Da sind Augustus, der älteste von ihnen und selbsternannter Anführer, Cassius, der zweitälteste, der alles macht, was Augustus ihm aufträgt, und zu guter Letzt Nero, der schlauste von ihnen. Er hatte immer gute Ideen, doch leider nahmen seine Freunde ihn oft nicht ernst, weil er der Jüngste war.

Trotzdem waren die drei unzertrennlich. Denn obwohl sie bloß Freunde waren, kannten sie einander schon ihr ganzes Leben lang. Für sie war es kaum vorstellbar, auch nur einen Tag getrennt voneinander zu spielen.

Und so war es auch an jenem Spätsommertag, an dem diese Geschichte beginnt. Die drei Jungen rannten den ganzen Tag über die kürzlich abgeernteten Weizenfelder. Sie sammelten am Boden liegende Getreideähren, die bei der Ernte übersehen wurden, lachten und taten so, als seien sie Römer, die gerade eine Schlacht gewannen. Sie hatten dabei so viel Spaß, dass sie gar nicht merkten, wie weit sie sich von ihrer Heimat entfernten.

Als die Sonne sich allmählich dem Horizont näherte und die Schatten länger wurden, mahnte Nero seine Freunde: „Die Sonne geht bald unter. Lasst uns nach Hause gehen.“

Aber Augustus schüttelte bloß den Kopf. „Es ist gerade so lustig. Wir gehen nach Hause, wenn es dunkel wird.“

Und so spielten sie weiter, bis der Horizont sich rot färbte. Wieder mahnte Nero: „Es wird spät. Wir sollten zurückgehen.“

Aber wieder hatte Augustus das letzte Wort: „Nur noch einen kurzen Moment.“

Es kam, wie es kommen musste: Als die Sonne schließlich untergegangen war, wurde es rasch dunkler. Zwar kehrten die Jungen sofort um, machten sich auf den Weg nach Hause, aber sie verirrten sich bald.

Im Hellen hätten sie den Rückweg wahrscheinlich gefunden, doch sie hatten nicht bedacht, wie anders alles im Dunkeln aussah. Außerdem war es zur damaligen Zeit noch nicht wie heute: Es gab keine Straßenlaternen und nur sehr wenige Häuser, an deren Lichtern die Kinder sich orientieren konnten.

Als das letzte Sonnenlicht schließlich verschwunden war, hatten sie keine Hoffnung mehr, vor Tagesanbruch nach Hause zu finden.

„Unsere Eltern machen sich sicher Sorgen“, jammerte Nero.

„Meine Mutter bringt mich um“, ergänzte Augustus.

„Ich habe Hunger“, sagte Cassius.

Wie als Antwort knurrte nun auch der Magen von Augustus. Und das war noch nicht alles: In der Dunkelheit fühlten die Jungs sich bald beobachtet. Sie hörten ein leises Rascheln in der Ferne. Der Wind säuselte um ihre Köpfe und flüsterte ihnen in seiner unbekannten Sprache in die Ohren. Sie entschieden, beim nächstbesten Haus zu klopfen, dessen Lichter sie schon aus der Ferne sehen konnten.

Es entpuppte sich als eine Metzgerei, wie sie an dem großen Schinken auf dem Holzschild über der Tür erkannten.

Mutig klopfte Augustus an. Poch, poch, poch.

Stille.

Wieder klopfte Augustus, diesmal lauter. Poch, poch, poch.

Endlich hörten sie Geräusche von drinnen. „Ich habe geschlossen!“, rief eine raue Männerstimme.

Trotzdem öffnete sich die Tür. Erst nur einen Spalt, durch den ein Mann mit grobkantigem Gesicht, dunklen Haaren und kleinen Augen nach draußen spähte. Als sein Blick nach unten zu den Jungen wanderte, öffnete er die Tür ein Stück weiter. Überrascht sah er sie an.

„Was macht ihr denn so spät noch hier?“, fragte er halb misstrauisch, halb verwirrt.

Als Nero das viele Blut an seiner Schürze sah, drückte er sich ängstlich hinter Augustus. Der wiederum griff nach Cassius‘ Schultern und schob seinen Freund ein Stück nach vorne. Ein klares Zeichen, dass er reden sollte.

Cassius räusperte sich. „Bitte Herr Metzger, dürfen wir hier schlafen? Wir haben uns verlaufen und können den Heimweg nicht finden“, sagte er. Seine Stimme klang ruhig, aber innerlich war auch er am Zittern.

Der Metzger musterte sie eine Weile stumm. Dann lächelte er plötzlich breit, fast schon väterlich, und öffnete die Tür ganz. „Natürlich. Ich finde schon einen Platz für drei kleine Kerlchen wie euch.“

Die Jungs zögerten, hatten ihre Eltern sie doch gewarnt, keinen Fremden in ein Haus zu folgen, aber schließlich traten sie ein.

Der Metzger sah flüchtig die Straße rauf und runter, ehe er die Tür gewissenhaft hinter ihnen schloss. Dann schob er mit seinen kräftigen Armen einen großen Holzbalken vor die Tür. Als er sich zu den drei Freunden umdrehte, war von der Freundlichkeit oder dem Lächeln in seinem Gesicht nichts mehr zu sehen.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er zu einem Tisch, auf dem die zerkleinerten Überreste eines Schweins lagen. Doch während die Kinder noch dachten, dass er ihnen wahrscheinlich bloß etwas zu essen geben wolle, griff der Mann nach seinem blutverschmierten Fleischermesser, das in der Tischplatte steckte.

„Keine Angst. Ich sorge dafür, dass es schnell geht“, sagte der Mann, ehe er das Messer mit einem Ruck aus dem Holz zog. Ein metallenes Tsching füllte die Luft.

Jetzt war das Unwohlsein der Kinder in Angst umgeschlagen. Während der Metzger mit erhobenem Messer auf sie zukam, drückten sie sich eng aneinander. Nero rüttelte an der Tür. Aber es war zwecklos. Seine Arme waren zu schwach, um den schweren Türbalken anzuheben.

„Helft mir mal!“, rief er seinen Freunden zu.

Doch die dachten gar nicht daran, noch länger an der Tür zu stehen. Cassius krabbelte unter einen Tisch, während Augustus in den hinteren Teil des Hauses rannte.

Dann war der Metzger auch schon bei Nero. Ehe der Junge wusste, was mit ihm geschah, hatte der Mann mit einem gezielten Schnitt seine Kehle durchtrennt.

Normalerweise hätte er nicht so schlampig gearbeitet, darauf geachtet, dass das Blut des Jungen nicht überall hinspritzte, aber er musste sich beeilen, damit die anderen beiden Jungs nicht entkommen konnten.

Während Nero also röchelnd am Boden zusammenbrach, wandte der Metzger sich Cassius zu. Dieser versuchte, panisch von ihm wegzukrabbeln, während der Mann die Stühle vom Tisch riss. Cassius unterschätzte jedoch die Schnelligkeit und das Geschick des Metzgers. Es dauerte nicht lange, dann lag auch er in einer Blutlache am Boden.

Fehlte nur noch Augustus. Der Metzger wandte sich der Tür zu seinem Schlafzimmer zu, durch die der älteste Junge verschwunden war. Mit schnellen Schritten ging er ihm nach.

Augustus drückte sich unter dem Bett eng an den Boden. Er bemühte sich, langsam zu atmen, um keine Geräusche zu machen.

Der Metzger sah sich im Halbdunkel des Raumes um. Er spähte in jede Ecke, sah sogar unter seiner Bettdecke nach. Das war Augustus‘ Chance. Während der Metzger an der Seite des Bettes stand, krabbelte der Junge am Fußende in die Freiheit. Große Hände griffen nach ihm, doch der Metzger erwischte nur den Ärmel seines Oberteils. Der Stoff riss und der Junge war in Freiheit.

Viel Zeit hatte er jedoch nicht. So schnell er konnte, stürmte er zur Tür. Mit aller Kraft drückte der den Holzbalken nach oben. Er bewegte sich. Doch ehe Augustus die Tür ganz öffnen konnte, hatte der Metzger ihn erreicht. Wie auch bei seinen Freunden, machte der Mann mit ihm kurzen Prozess.

Die Nacht verbrachte der Metzger damit, die Kinder fachgerecht zu zerteilen. Er legte ihr Fleisch in ein Salzfass, wie er es sonst mit dem Fleisch von Schweinen, Kühen oder anderen Tieren machte. Anschließend stellte er es zu den anderen Fässern in seinem Vorratsraum.

Verkauft oder selbst gegessen hat er das Fleisch jedoch nie. Vielleicht hatte er Schuldgefühle, oder aber er hatte sich nicht getraut, voller Angst, dass jemand herausfinden könnte, was wirklich in dem Fass war.

Jedenfalls lag das Fleisch der Kinder selbst nach sieben langen Jahren noch in dem Fass. Den Eltern der Kinder kam es aber sicher noch viel länger vor, während sie täglich hofften, dass ihre Jungs endlich heimkehren würden. Sie konnten ja nicht ahnen, was ihren Kindern zugestoßen war.

Das hier könnte das tragische Ende der Legende sein, aber es wäre keine Nikolausgeschichte, wenn der heilige Nikolaus nicht vorkommen würde. Und genau das tut er jetzt: In der Nacht von einem fünften auf den sechsten Dezember, etwas über sieben Jahre nach dem Mord an den Jungen, kam Sankt Nikolaus in das Dorf des Metzgers. Er ging mit im Schnee knirschenden Schritten auf die Tür der Metzgerei zu, über der noch immer das Holzschild mit dem großen Schinken darauf prangte. Ohne zu zögern, klopfte er an.

Poch, poch, poch.

Diesmal ertönten bereits nach dem ersten Mal Schritte von drinnen. Wieder öffnete der Metzger die Tür nur einen Spalt breit. „Ich habe geschlossen!“ Sein Gesicht war über die Jahre faltig geworden und seine dunklen Haare hatten graue Stellen.

„Bitte, dürfte ich mich hier ausruhen?“, fragte Sankt Nikolaus, der mit seinem Alter den Metzger bei Weitem übertraf. Er trug sein rotes Bischofsgewand, unter dessen hohem Hut seine langen weißen Haare hervorquollen. Durch seinen ebenso langen weißen Bart lächelte er den Metzger gütig an.

Der Metzger stand einen Moment nur mit offenem Mund da, als er Sankt Nikolaus erkannte. Dann öffnete er schnell die Tür und bat ihn ins Warme. „Bitte, bitte. Kommt herein! Einen heiligen Mann würde ich nie im Schnee stehen lassen!“

Das ließ der Nikolaus sich nicht zweimal sagen. Als würde er dort wohnen, betrat er das Haus, ging zu einem Tisch und setzte sich. „Oh, bitte. Ich bin so hungrig von der langen Reise. Könnte ich vielleicht etwas zu essen haben?“

Der Metzger kam sofort angerannt, nachdem er den schweren Holzbalken wieder vor die Tür geschoben hatte. „Natürlich. Darf ich Euch etwas von meinem besten Schinken anbieten?“

Aber der Nikolaus lehnte ab. „Nein, ich habe keinen Appetit auf Schinken.“

„Vielleicht einen Braten?“, bot der Metzger an.

„Der müsste erst gekocht werden. Aber ich würde etwas von dem Pökelfleisch nehmen. Es dürfte bereits über sieben Jahre in dem Salzfass liegen.“

Als der heilige Nikolaus das sagte, entwich dem Gesicht des Metzgers sämtliche Farbe. Er erkannte natürlich sofort, dass der Nikolaus von seiner schändlichen Tat wusste. Sofort nahm er die Beine in die Hand und rannte zur Tür. Ehe er jedoch den schweren Holzbalken aus der Halterung gehoben hatte, war der Nikolaus bereits bei ihm. Er legte seine Hand auf das Holz und drückte es sanft nach unten.

„Flieh nicht, mein Sohn“, sagte er zu dem Metzger. „Bete lieber und bereue, was du getan hast. Dann wird Gott dir vergeben.“

Bei diesen Worten aus dem Mund eines heiligen Mannes begann der Metzger plötzlich zu weinen. Er weinte wie ein Schlosshund, während er sich auf die Knie fallen ließ und die Hände vor der Brust zum Gebet faltete.

Sankt Nikolaus hingegen ging nach hinten in den Vorratsraum. Zielgerichtet ging er zu dem Holzfass, in dem seit sieben Jahren das Fleisch der drei armen Jungen pökelte. Er streckte seine Hand aus und legte drei Finger – den Zeigefinger, den Mittelfinger und den Ringfinger – auf den Rand des Fasses.

Da regte es sich plötzlich in dem Pökelfass. Der Deckel wurde von innen aufgestoßen und Augustus reckte sich daraus hervor. „Ahhh, ich habe gut geschlafen.“

Dann folgte Cassius: „Oh ja, das habe ich auch.“

Und Nero: „Als wäre ich im Himmel gewesen.“

Wie durch ein Wunder – denn genau das war es auch –, wurden die drei Jungen wieder zum Leben erweckt. Sankt Nikolaus begleitete sie noch bis nach Hause, wo ihre Eltern ihren Augen nicht trauen konnten. Sie ließen alles stehen und liegen, bevor sie ihre Kinder fest in die Arme schlossen.

Seit jener Nacht ist der heilige Nikolaus der Schutzpatron der Kinder. Jedes Jahr, in der Nacht von dem fünften auf den sechsten Dezember, streift er um die Häuser, um artige Kinder mit Süßigkeiten und Spielzeug zu belohnen.

Der Metzger hingegen, der ihn seit jenem wunderhaften Tag begleitet, kümmert sich um die unartigen Kinder. Zwar bringt er sie nicht um oder steckt sie gar in ein Pökelfass, aber er sorgt dafür, dass sie eine gerechte Strafe für ihr Fehlverhalten bekommen.

Das ist die Geschichte, wie der Nikolaus zu dem Mann wurde, den heute fast jedes Kind kennt: die Legende vom heiligen Nikolaus.

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Die Legende:

La Légende de Saint Nicolas (Französisch für „Die Legende vom heiligen Nikolaus“) ist eine französische Legende und ein Kinderlied, das besonders zur Nikolauszeit gesungen wird. Sie handelt von drei Kindern, einem bösartigen Metzger und dem heiligen Nikolaus.

Ablauf:

Der Legende nach waren drei Kinder draußen unterwegs – z. B., weil sie auf geernteten Feldern nach Weizenresten suchen –, als sie sich verirren. Sie können den Rückweg nicht finden und als es schließlich dunkel wird, sehen sie in der Ferne Lichter in einer Metzgerei brennen.

Zu dritt klopfen sie an die Tür. Sie bitten den Metzger um etwas zu essen und einen Platz für die Nacht. Der Metzger ist einverstanden.

Sobald die Kinder jedoch das Haus betreten, stürzt der Metzger sich auf sie. Er bringt sie um und zerstückelt sie, um sie – wie man es sonst bei Schweinen tut – in ein Salzfass zu legen. Alternativ gibt der Metzger ihnen Essen und wartet, bis sie eingeschlafen sind, ehe er sie ermordet und in das Pökelfass legt.

Der Grund, warum er die Kinder tötet, ist nicht bekannt. In einigen Versionen überredet ihn seine Frau dazu, da die Kinder Wertsachen oder Geld dabei haben – er entsorgt die Leichen also nur. In anderen Versionen ist von einer Hungersnot die Rede. Aber in den meisten Fällen wird kein Grund genannt.

Eines Wintertages – oft sind seit dem Mord sieben Jahre vergangen – kommt schließlich der heilige Nikolaus in die Gegend. Wie auch die Kinder klopft er an die Tür des Metzgers und bittet um Einlass. Der Metzger, der den heiligen Mann erkennt, lässt ihn sofort herein.

Anschließend bittet Sankt Nikolaus um etwas zu essen. Der Metzger bietet ihm diverse Speisen an, die der heilige Nikolaus jedoch alle ablehnt. Stattdessen bittet er den Metzger um Fleisch, das sieben Jahre in Salz gelegen hat. (In anderen Versionen ist er noch direkter und verlangt sogar genau das betreffende Fass.) Der Metzger erkennt natürlich sofort, dass Sankt Nikolaus von den drei toten Kindern weiß. Er versucht, zu fliehen, doch Sankt Nikolaus hält ihn auf. Der heilige Mann verspricht dem Metzger, dass Gott ihm vergeben wird, wenn er seine Tat bereut.

Anschließend wendet er sich dem Fass zu. Er legt drei Finger darauf und segnet es. Kurz darauf kommen die drei Kinder quietschlebendig aus dem Fass hervor. Sie recken sich und berichten, wie gut sie geschlafen hätten.

In einigen der Legenden wird der Metzger anschließend zu Hans Trapp oder Père Fouettard – beides eine französische Version von Knecht Ruprecht. Er begleitet den Nikolaus also seitdem jedes Jahr in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember und bestraft die unartigen Kinder, während Sankt Nikolaus die artigen Kinder belohnt.

Ort des Geschehens:

Der Ort des Geschehens ist nicht bekannt. Zumindest habe ich bei meiner Recherche nicht eine einzige Ortsangabe finden können.

Ursprung:

Die frühsten Versionen von la Légende de Saint Nicolas existieren seit dem Mittelalter. Damals waren die drei Jungen jedoch noch Jugendliche oder junge Erwachsene, die Metzgerei war ein Gasthaus und der Metzger ein Gastwirt. Ansonsten ist die Geschichte identisch.

Erst in neueren Versionen ist von drei Kindern und einem Metzger die Rede. Der älteste Liedtext über drei Kinder, den ich gefunden habe, stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert.

Wo genau die Legende herkommt, ist nicht bekannt. Sie wird heutzutage jedoch fast ausschließlich in Frankreich erzählt und besungen.

Was haltet ihr von la Légende de Saint Nicolas? Ich weiß, dass sie anders als meine meisten Geschichten ist, aber ich hoffe, sie hat euch trotzdem gefallen!

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9 Kommentare

  1. RosesReallySmellLikePooPoo schreibt:

    Wie ich auch schon die gefühlten hundert Male davor gesagt habe: auch diese Geschichte ist dir wieder außerordentlich gut gelungen, vielen Dank!
    Jeder kennt den Nikolaus aber ich habe mich noch nie über Legenden über ihn bzw. mit ihm beschäftigt. Ich bin froh, dass ich für solcherlei Geschichten nun deinen Blog habe und mich regelmäßig „weiterbilden“ kann 🤭 und dass es französisch ist, finde ich auch sehr interessant. Ich dachte immer, der Nikolaus kommt aus der Türkei bzw. Anatolien.

    Ich hoffe, du hattest schöne Weihnachtstage!

    • Jeremie Michels schreibt:

      Der historische Nikolaus, also Nikolaus von Myra, kommt tatsächlich aus dem heutigen Anatolien, ja. Aber in Europa gibt es zahlreiche Legenden über ihn, weil er den Legenden nach angeblich viel durch Europa gereist ist. Und die Legende, die man in Frankreich unter „Die Legende vom Nikolaus“ kennt, ist heutzutage eine der bekanntesten. Vielleicht hätte ich das etwas klarer schreiben sollen. 😅

      Aber ja, ich hatte schöne Weihnachtstage mit der Familie. Noch mehr freue ich mich aber auf die zwei Wochen Urlaub, die ich jetzt habe. 😬
      Dir (und meinen anderen Leserinnen und Lesern) wünsche ich aber auch einen schönen letzten Weihnachtsabend und hoffe, dein Weihnachten war mindestens genauso toll! 😄

  2. Rabbat07 schreibt:

    interessant was andere Kulturen so für weihnachtlich halten HAHA. super Geschichte! 😀 jetzt weiß ich wenn ich Mal wieder schlecht schlafen kann steh ich nachts auf und klopft irgendeiner Metzgerei an die tür

    • Jeremie Michels schreibt:

      Wenn es bei dir genauso läuft, wie in der Legende, würdest du zumindest 7 Jahre, in denen deine Familie, Freunde, die Welt und alles andere älter wird, überspringen. Das wäre doch … spannend. Ob man sich dann alt fühlt, wenn es um neue Technologien geht, die man noch nicht kennt? 🤔

      (Wenn ich nachts nicht schlafen kann, mach ich mir jedenfalls lieber eine die drei ??? Folge an und bleib in meinem warmen Bett. 😂)

      • Rabbat07 schreibt:

        ich schätze Mal das würde bedeuten Oma tot Hund tot Schule nochmal durch darf mir direkt ne Arbeit evtl ohne Abschluss suchen… und eine Wohnung… und erklären wo ich 7 Jahre lang war…mo ment bin ich in den 7 Jahren denn überhaupt gealtert? aber ich hätte gut ,,geschlafen“

        • Jeremie Michels schreibt:

          Soweit ich es beurteilen kann, würdest du nicht altern. Zumindest sind es in der Legende angeblich immer noch Kinder, wenn sie aus dem Fass steigen. 🤔

          Also fällt immerhin das Arbeit und Wohnung Suchen schonmal weg. 😅

  3. L1n4 schreibt:

    Wow, ich hatte nicht gedacht das da so eine Geschichte dahinter steckt. Ich finde es großartig, das du mal die Geschichte von so einer Legende vorstellst.👍

    • Jeremie Michels schreibt:

      Solche Legenden sind zugegeben nicht ganz meine Favoriten, aber sie hat so schön zu Weihnachten gepasst (und auf die anderen Weihnachtslegenden aus meiner Liste hatte ich keine Lust) … 😅
      Ich bin jedenfalls froh, dass sie dir gefallen hat. ^^

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