Startseite » Der Jersey Devil

Jersey Devil
Jersey Devil (2019)

Der Jersey Devil

Der Jersey Devil ist in Amerika eine sehr bekannte Geschichte. Daher möchte ich ihn euch nicht vorenthalten und habe mich für diese Legende entschieden.

Die Maße habe ich in der Geschichte für ein besseres Verständnis auf die deutschen Standarts angepasst.

Die Geschichte:

„Ethan, beeil dich!“, rief Will von draußen. „Ist ja gut, ich bin gleich da!“, rief ich zurück und kramte die Tasche mit meiner Campingausrüstung aus dem Schrank.

„Jetzt mach schon, ich will die Zelte nicht erst im Dunkeln aufbauen!“, ertönte auch Ashleys Stimme von draußen.

Als würden die fünf Minuten etwas ausmachen … Trotzdem zog ich hastig meine Jacke und Schuhe an, nahm die Tasche und rannten nach draußen.

Jetzt mussten wir nur noch Jeffrey abholen und waren dann auf unserem Weg in Pine Barrens. Es sollte ein Wochenende werden, das unsere Leben veränderte – und das von einigen von uns beendete. Aber davon wussten wir natürlich noch nichts.

Jeder von uns kannte die Legende des Jersey Devils, allerdings hätte ich niemals gedacht, dass etwas an ihr dran sein könnte oder wir der Kreatur gar begegnen würden.

Doch unser kleiner Wochenendausflug sollte voller unerwarteter Überraschungen sein. Die erste von ihnen begegnete uns, als Jeffrey aus dem Haus kam und auf mein Auto zuging.

„Oh mein Gott, ist das eine Waffe?“, zischte Ashley uns zu. Ich hatte das Gewehr auch gesehen, das Jeffrey jetzt in meinen Kofferraum legte.

Als er eingestiegen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, fuhr Will ihn sofort an. „Sag mal, bist du bescheuert? Du kannst doch keine Waffe mitnehmen! Wir sind hier in New Jersey und nicht in Texas!“

„Ach entspann dich. Die ist nur zu unserer Sicherheit. Außerdem wird mein Vater nicht einmal bemerken, dass sie weg ist“, sagte Jeffrey gelassen, als wäre damit alles gesagt.

Wir gaben uns damit ganz und gar nicht zufrieden und diskutierten fünf Minuten später immer noch darüber, dass er sie zurückbringen solle. Als er jedoch sagte, dass er nicht mitkommen würde, wenn er das Gewehr nicht mitnehmen dürfe, willigten wir schließlich missmutig ein.

Trotzdem verstand ich nicht, wozu er es überhaupt brauchte. Die einzigen Tiere, vor denen uns das Gewehr schützen konnte, waren Schwarzbären. Und die waren so verdammt selten, dass ich eine Begegnung für mehr als unwahrscheinlich hielt!

Die anfänglich getrübte Stimmung während der Autofahrt dauerte nicht lange an. Schnell hatte uns unsere Vorfreude auf das Campen und das gemeinsame Wochenende wieder eingeholt.

Wir drehten das Radio auf und sangen fröhlich mit, bis wir fast eine Stunde später endlich auf einem Parkplatz am Waldrand standen.

Wir parkten neben einem anderen Auto, das bis eben noch einsam dort gestanden hatte. Sein Besitzer kam gerade mit einem Hund aus dem Wald spaziert. Wir beachteten ihn nicht weiter.

Wie gewohnt ging ich zum Kofferraum und öffnete ihn. Ohne darüber nachzudenken, nahm ich Jeffreys bescheuertes Gewehr in die Hand und wollte es ihm reichen, als mein Blick auf den Mann mit Hund fiel und ich es hastig zurück in den Kofferraum legte … Doch es war zu spät, er hatte es bereits gesehen.

„Shit“, fluchte ich leise und ich spürte, wie mein Magen sich zusammenkrampfte.

Der Mann lächelte jedoch nur. „Ich gehe auch nicht mehr ohne raus“, sagte er und hob demonstrativ die Sporttasche, die er dabei hatte, „Nicht, seit ich dieses Ding gesehen habe!“

„Dieses Ding?“, fragte Ashley neugierig. Sie schien es nicht zu kümmern, dass wir gerade ganz knapp gewaltigem Ärger entkommen waren.

„Naja, ihr wisst schon“, nuschelte der Mann, doch unsere fragenden Blicke sagten etwas anderes. Er grummelte etwas Unverständliches.

„Wie bitte?“, fragte Will. Man sah dem Mann an, dass es ihm unangenehm zu sein schien.

„Den Jersey Devil“, sagte er jetzt etwas deutlicher.

„Die alte Legende?“ Ich traute meinen Ohren nicht, doch der Mann verzog keine Miene.

„Ich hab es ja selbst nicht geglaubt, bis dieses Wesen meinen Hund angegriffen hat. Ich hab mich dazwischengeworfen und Miami da rausgeholt, bevor er ihr etwas tun konnte.“

Wir starrten ihn ungläubig an und ich merkte, wie der Mann zögerte. Dann drehte er sich zur Seite und zog sein T-Shirt hoch. Ich war kurz davor, mich angeekelt wegzudrehen, als ich bemerkte, was er uns zeigen wollte.

„Oh Gott“, hauchte Ashley und auch wir anderen waren schockiert: An seiner Hüfte konnte man deutlich vier lange Narben sehen, die aussahen, als hätte sie ein großes Tier verursacht.

„Ich kann euch nur raten, vorsichtig zu sein“, fügte er hinzu.

Wir waren alle zu perplex, um etwas zu erwidern, und es dauerte nicht lange, bis wir alleine auf dem Parkplatz standen.

Ich war kurz davor, nachzufragen, ob wir lieber zurückfahren wollen, doch Will ergriff zuerst das Wort. „Wow, was für ein Arschloch. Der hat doch genau gesehen, dass wir Campingsachen im Kofferraum haben und wollte uns jetzt ordentlich den Trip versauen!“

Ich war mir dabei nicht so sicher. An sich hatte der Mann einen vernünftigen Eindruck gemacht. Und wenn er sich bloß einen Spaß erlaubt hatte, hätte er nicht so zögern müssen …

Wahrscheinlich lag es daran, dass ich dem Mann nicht glauben wollte, aber ich stimmte schließlich Will zu.

Hätten wir dem Mann doch bloß geglaubt, wären umgekehrt …

Nach einer kurzen Wanderung durch den Wald erreichten wir die Stelle, die ich mit Will vor ein paar Tagen entdeckt hatte. Wir stellten erschöpft unsere Taschen ab.

Obwohl sogar das Feuerholz, das wir schon im Voraus gesammelt hatten, noch immer dort und sogar trocken war, konnte es meine Stimmung nicht heben. Ich musste die ganze Zeit an den seltsamen Mann und seine Geschichte vom Jersey Devil denken.

„Ach komm, Ethan. Selbst, wenn es den Jersey Devil wirklich geben sollte, sind die Pine Barrens ganze viereinhalb tausend Quadratkilometer groß. Wie wahrscheinlich ist es dann, dass er dieses Wochenende ausgerechnet bei uns vorbeischaut?“, versuchte Will, mich zu beruhigen. Er kannte mich einfach zu gut.

Als unsere Zelte aufgebaut waren und wir nach vielen Versuchen endlich das Feuerholz zum Brennen bewegen konnte, war meine Stimmung etwas besser. Ich war ziemlich fertig und war froh, jetzt endlich entspannen zu können.

Wir grillten erst ein paar Würstchen und gingen dann zu Marshmallows über. Spätestens jetzt waren meine Sorgen vergessen. Lediglich die flüchtigen Blicke auf Jeffreys Gewehr, das er nicht außer Griffweite ließ, erinnerten mich an den seltsamen Mann. Aber sobald ich wieder in ein Gespräch vertieft war, war auch das wieder schnell vergessen.

Als es langsam spät wurde – wir waren alle recht müde –, entschieden wir uns, schlafen zu gehen. Gerne hätte ich das Zelt mit einem der Anderen geteilt, aber zum einen waren die Zelte dafür zu klein und zum anderen wäre es wohl auch etwas kindisch gewesen.

Mit einem Seufzer rollte ich meinen Schlafsack aus, legte mich hinein und schaltete die Taschenlampe aus.

Jetzt war es stockdunkel. Als meine Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich schemenhaft die Zeltdecke erkennen.

Draußen hörte ich einen schwachen Wind um das Zelt fegen. Die Blätter raschelten und man hörte deutlich, wenn sich einer der Anderen im Zelt bewegte.

Trotzdem war es still. Zumindest still genug, um sich wieder allerlei Gedanken um den Jersey Devil zu machen.

Unruhig drehte ich mich auf die Seite. Ich wusste schon jetzt, dass ich heute Nacht nicht gut schlafen würde – jedoch dachte ich, dass ich von wilden Träumen geweckt würde, nicht aber von Geräuschen außerhalb des Zelts!

Mit einem Schlag öffnete ich die Augen. Ich lag ganz ruhig da und versuchte herauszufinden, ob die Geräusche aus meinem Traum kamen oder ich sie in echt gehört hatte. Als jedoch ein dumpfes Stapfen zu hören war, wusste ich es.

Wumm, wumm, wumm … Es war langsam und regelmäßig, aber zu schwer, um von einem Menschen zu sein. Fieberhaft überlegte ich, was das sein konnte. Vielleicht irgendein großes Tier? Mir fiel jedoch kein einziges Tier ein, das in der Gegend vorkam und den Boden derart zum Beben bringen konnte, außer … Aber nein, der Jersey Devil war reine Fiktion, eine Erfindung … oder?

Als wolle er meine Frage beantworten, ertönte plötzlich ein schriller, durchdringender Schrei von draußen. So etwas hatte ich noch nie in meinem Leben gehört. Ich spürte ihn bis tief in die Knochen. Er jagte mir eine Gänsehaut über den gesamten Körper und ich traute mich kaum, zu atmen.

Aber was noch schlimmer war, als der markerschütternde Schrei, war seine Entfernung – er klang ganz nah!

Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich darüber nach, meine Taschenlampe einzuschalten und nachzusehen, aber selbst wenn ich den Mut dafür aufbringen könnte, würde ich ganz sicher nicht auf mich aufmerksam machen wollen.

„Jungs? Seid ihr das?“, erklang eine Stimme von draußen. Ich erstarrte. „Nein, nein, nein!“, dachte ich. Wieso konnte Ashley nicht still sein?

Ein erneuter Schrei kam von draußen. Doch diesmal klang er anders, beinahe wütend.

Ich hielt die Luft an und hoffte so sehr, dass jetzt einfach nichts mehr passieren würde, es eine andere Erklärung für die seltsamen Geräusche gab … Aber natürlich gab es keine. Ich hörte noch einige Male das dumpfe Stapfen und dann weitere Schreie. Dieses Mal kamen sie von Ashley. Erst klangen sie erschrocken, gingen dann jedoch in Panik und Schmerzen über.

Wie gelähmt lag ich da, unfähig, mich zu bewegen. Mein Herz raste und klang in meinen Ohren fast so laut, dass es die Schreie übertönte, als ein neues Geräusch hinzukam: Bamm! Das war eindeutig ein Schuss! Bamm! Ertönte das Geräusch erneut. Und noch einmal: Bamm!

Dann herrschte Stille. War das Ding tot? Vielleicht war es ja doch nur ein Tier? Vielleicht hatten sie es ja getötet?

Doch der Funken Hoffnung wurde im Keim erstickt, als erneut Schreie zu hören waren. Erst ein weiterer unnatürlicher, dann ein männlicher.

„Oh nein, nicht auch noch Jeffrey!“, dachte ich und Tränen schossen mir in die Augen. Ich konnte doch nicht einfach nur hier rumliegen und nichts tun, während meine Freunde abgeschlachtet wurden! Aber könnte ich überhaupt etwas ausrichten?

Als dann jedoch auch noch das Geräusch von zerreißendem Stoff, dicht gefolgt von Wills „Nein!“, zu hören war, wusste ich, dass ich etwas tun musste.

Mit zittrigem Körper pellte ich mich so leise wie möglich aus meinem Schlafsack. Ich hörte schnelle Schritte im Unterholz und ein erneutes, markerschütterndes Kreischen.

Die Schritte klangen sanfter, leichter. Das war mit Sicherheit Will! Dann kam dieses laute, schwere Stapfen hinzu.

Ohne zu zögern, griff ich nach meiner Taschenlampe und zerrte den Reißverschluss des Zelts auf.

Draußen sah es aus wie auf einem Schlachtfeld: Eines der Zelte war völlig zerfetzt, das angekohlte Feuerholz lag überall verteilt, eine Tasche lag einsam bei einem Baum und dort lag … Ich spürte, wie mein Magen sich umdrehte. Ich sah sofort wieder weg. Das war ein Arm! Ein blutverschmierter, körperloser Arm!

Trotzdem durfte ich jetzt nicht aufhören zu suchen. Ich musste Jeffreys Gewehr finden!

Gezielt den Arm auslassend, leuchtete ich weiter den Boden ab, bis ich endlich das Gewehr im Gras liegen sah. Ich rannte hin und hob es auf. Von Jeffrey fehlte jede Spur.

Ich hätte ihn und Ashley suchen können, aber wie wahrscheinlich war es, dass sie noch lebten? Wills Chancen hingegen, standen deutlich besser – zumindest hatte ich ihn in der Ferne noch nicht schreien gehört.

Doch in welche Richtung war er gerannt? Panisch leuchtete ich den Boden ab.

Ich hatte keine Ahnung vom Spurenlesen und kam mir völlig hilflos vor.

Ein erneuter Schrei zerriss die Stille. Er war wieder von diesem Etwas. Dann hatte ich eine Idee. Das könnte klappen. Wenn ich den Geräuschen folgen würde …!

Schnell schloss ich die Augen und versuchte auszumachen, aus welcher Richtung die Schreie kamen. Sie klangen noch immer so schrecklich schrill und laut, fast als wären sie …

Entsetzt riss ich die Augen auf und leuchtete nach oben. Tannennadeln regneten auf mich herab und ich riss die Waffe hoch.

Da! Ein riesiger Schatten kreiste über mir! Noch nie vorher hatte ich eine Waffe abgefeuert, aber was blieb mir anderes übrig? Mit all meinem Wissen aus Filmen und Videospielen zielte ich, so gut ich konnte, und feuerte einen Schuss ab.

Es tat verdammt doll in den Händen weh. Der Rückstoß rammte mir den Griff des Gewehrs schmerzhaft in die Schulter und brachte mich zusammen mit dem lauten Knall aus dem Gleichgewicht.

Dafür konnte ich einen erneuten Schrei des Wesens hören.

Ich versuchte, meinen Sturz abzufangen, und ließ dabei Gewehr und Taschenlampe fallen, prallte aber trotzdem fast ungebremst hin und scheuerte mir die Handflächen auf. Ich spürte es kaum.

Hektisch griff ich nach der Taschenlampe und suchte den Himmel ab. Es war einfach zu dunkel. Hatte ich es erwischt?

Ich hörte einen lauten Aufprall hinter mir. Als ich mich jedoch umwandte, lag das Ding nicht am Boden, sondern stand in voller Größe da. Jetzt konnte ich es erstmals deutlich erkennen – und der Anblick brachte mich zum Erstarren.

Der Jersey Devil! Seine Augen schimmerten rot im Taschenlampenlicht. Kalt und böse heftete sich sein Blick auf mich.

Seine mehrere Meter breiten, lederartigen Flügel verliehen ihm eine monströse Größe. Doch auch, als er sie langsam anlegte, stand er immer noch riesenhaft über mir.

Panisch versuchte ich, aufzustehen und vor ihm zu fliehen. Mein Fuß rutschte auf irgendetwas aus und ich schlug schmerzhaft aufs Kinn.

Schnell warf ich mich zur Seite, um das Wesen wieder sehen zu können, das sich inzwischen in Bewegung gesetzt hatte.

Langsam und unbeeindruckt stapfte der Jersey Devil auf mich zu. Seine behaarten Beine mit den schweren Hufen brachten den Boden bei jedem Schritt zum Beben. Wumm! Wumm!

Er kam schnell näher! Ich versuchte, rückwärts zu krabbeln, doch es war aussichtslos.

Ich konnte nichts tun, als mitanzusehen, wie er jetzt direkt vor mir stand.

Das Letzte, was ich sah, waren seine kleinen, fast schon mickrigen Arme mit den messerscharfen Klauen. Sie bewegten sich zu schnell, als dass ich hätte ausweichen können und ich spürte noch genau, wie sie tief in meine Brust schnitten, während ich ein letztes Mal diesen unnatürlichen, markerschütternden Schrei hörte.

Die Legende:

Der Jersey Devil ist die wohl bekanntestete Kreatur aus New Jersey, von der es auch heute noch immer wieder Sichtungen und neue Zeugenaussagen gibt.

Aussehen:

Der Jersey Devil wird häufig von der Statur als känguruähnlich, mit einem pferde- oder ziegenartigen Kopf, Fledermausflügeln, kleinen Armen, klauenbesetzten Händen und Hufen beschrieben. Zudem soll er auf seinen Hinterbeinen laufen.

Manchmal heißt es zusätzlich, dass er Hörner, ein Geweih oder einen Schwanz besitze.

Im Gegensatz zu diesen häufig gleichen Eigenschaften gibt jedoch auch viele Unstimmigkeiten bei den Beschreibungen.

Mal wird der Jersey Devil als felllos, mal mit Fell beschrieben. Mal heißt es, er sei nur 3 Fuß (ca. 90cm) groß, mal heißt es 10 Fuß (ca. 3m).

Auch die Grundeigenschaften werden nicht immer gesichtet. Es gibt beispielsweise auch viele Sichtungen, bei denen er keine Flügel oder keine Hufe besitzen soll.

Eigenschaften:

Der Jersey Devil wird angeblich seit Jahrhunderten für Angriffe auf Vieh verantwortlich gemacht. Einige Leute fanden ihre Tiere tot auf, andere meinten, ihre Tiere seien vom Jersey Devil entführt worden und wieder andere wollen die Kreatur sogar dabei erwischt haben, wie sie ihr Vieh angegriffen hat.

Auch gibt es zahlreiche Berichte davon, wie der Jersey Devil Menschen angegriffen, verfolgt und sogar getötet haben soll.

Hunde sollen in seiner Nähe verrückt spielen und fliehen. Es gab im 20. Jahrhundert sogar eine großräumige Suchaktion, bei der sich die Spürhunde angeblich geweigert hatten, seine Spuren zu verfolgen.

Die meisten Zeugenberichte handeln jedoch davon, dass jemand den Jersey Devil von der Straße aus gesehen haben will, oder dass die Leute unmenschliche, schrille und sehr laute Schreie gehört haben wollen.

Auch wenn sich das Aussehen des Jersey Devil bei vielen Berichten unterscheidet – besonders bei denen, die ihn vom Auto aus gesehen haben wollen –, so wird der Jersey Devil häufig als unerschrocken bezeichnet. Er scheint keinerlei Angst vor Menschen oder Autos zu haben und lässt sich von ihnen nicht aus der Ruhe bringen.

Zudem soll der Jersey Devil nahezu unverwundbar sein. Immer wieder findet man Berichte von Leuten, die auf die Kreatur geschossen haben sollen, ohne dass ihre Schüsse eine Wirkung gezeigt haben.

Einer der bekanntesten Fälle ist aus dem Jahr 1778. Als der Commodore Stephen Decatur die Produktion seiner Kanonenkugeln begutachtet haben soll, hat er angeblich eine seltsame Kreatur, die mit der Beschreibung des Jersey Devil übereinstimmt, gesehen. Er habe mit einer Kanone auf ihn geschossen, die Kreatur – obwohl es ein direkter Treffer gewesen sein soll – jedoch nicht einmal verletzt.

Diese Geschichte ist jedoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erfunden. Nicht nur, dass Stephen Decatur 1778 noch nicht einmal geboren war, selbst wenn nur das Datum falsch sein sollte, war es zu der Zeit so ziemlich unmöglich, ein bewegendes Objekt mit einer Kanone zu treffen. Die Kugeln flogen damals viel zu ungenau und unvorhersehbar.

Lebensraum/Vorkommen:

Auch wenn der Jersey Devil bereits im gesamten Gebiet von New Jersey gesichtet worden sein soll, soll sein Hauptlebensraum in den Pine Barrens im südlichen New Jersey sein.

Dort gibt es auch die meisten Sichtungen.

Ursprung:

Der Legende nach war eine Frau mit dem Nachnamen Leeds (ein recht weit verbreiteter Nachname in New Jersey) mit ihrem dreizehnten Kind schwanger.

Sie war alles andere als erfreut, als sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr und verfluchte das Baby in ihrem Leib, da sie kein weiteres Kind wollte.

Die restliche Schwangerschaft verlief normal. Als es 1735 in einer stürmischen Nacht schließlich soweit war, versammelten sich einige Frauen als Geburtshelfer bei ihr.

Das Kind wurde geboren und war ein scheinbar gesunder Junge, bis plötzlich der Fluch, den Leeds in ihrer Frustration ausgesprochen hatte, zu wirken begann.

Das Baby begann sich vor den Augen aller Anwesenden zu verändern. Es wuchs und wurde immer unmenschlicher, bis es die Gestalt des heutig bekannten Jersey Devil annahm.

Unmenschlich knurrend und schreiend soll es die Geburtshelfer getötet haben und geflohen sein.

Eine alternative Version der Legende berichtet, dass nicht nur einige Geburtshelfer, sondern auch die Mutter getötet wurden.

Andere Leute behaupten auch, dass die Mutter Leeds eine Hexe oder der Vater des Kindes der Teufel persönlich war.

Eine verbreitete wissenschaftliche Erklärung zu dem Ursprung der Kreatur gibt es nicht.

Dafür gibt es jedoch eine weniger bekannte Theorie, bei der eine Familie mit dem Namen Leeds eine entscheidende Rolle spielt. Eine Reihe von politischen Ereignissen, Aberglauben und das Familienwappen der Leeds, auf denen eine drachenähnliche Kreatur abgebildet ist, die dem Jersey Devil sehr ähnlich sieht, soll schließlich zu der Geburt des Jersey Devils geführt haben.

Vor 1909 soll der Jersey Devil übrigens noch als Leeds Devil bekannt gewesen sein, obwohl einige Leute behaupten, dass er gar erst 1909 erfunden wurde.


Wie findet ihr die Legende des Jersey Devils? Hat euch meine Geschichte dazu gefallen? Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare!

Wenn ihr mehr solche Geschichten oder Legenden lesen wollt, abonniert auch gerne meinen Newsletter, oder folgt mir auf Twitter, Facebook oder Instagram!

7 Kommentare

  1. Monika schreibt:

    Wie immer kann ich nichts Negatives über die Geschichte sagen. Gut geschrieben, angenehm zu lesen und ich erwische mich immer wieder mal dabei, wie ich mit den Protagonisten mitfiebere.

    Zu den Fragen:
    ~Wie findet ihr die Legende des Jersey Devils?
    Zur Legende habe ich die gleiche Einstellung, wie zu denen von Bigfoot, Mothman oder El Chupacabra, obwohl ich diese hier bis jetzt noch gar nicht kannte.
    Ich glaube, ich mag Wesen lieber, die entweder leise sind oder um die nicht so ein großer Tumult gemacht wird, wie es manche Amerikaner gerne machen. Bin daher auch kein Fan von Ufo-Geschichten/-Dokus.

    Liebe Grüße
    Monika

    • Jeremie Michels schreibt:

      Ich kann mich nur für deine Kommentare bedanken. Ich bin wirklich, wirklich froh, dass dir meine Geschichten und mein Schreibstil so gut gefallen! ^^

      Zur Legende habe ich die gleiche Einstellung, wie zu denen von Bigfoot, Mothman oder El Chupacabra, obwohl ich diese hier bis jetzt noch gar nicht kannte.
      Ja, deine Einstellung zu Kryptiden kenn ich ja inzwischen. Leider kann ich nur sagen, dass wohl noch einige kommen werden (auch, wenn ich außer Bigfoot und dem Loch Ness Monster wohl die größeren schon alle abgearbeitet habe). ^^‘

      Ich glaube, ich mag Wesen lieber, die entweder leise sind oder um die nicht so ein großer Tumult gemacht wird, wie es manche Amerikaner gerne machen. Bin daher auch kein Fan von Ufo-Geschichten/-Dokus.
      Soweit ich es spontan beurteilen kann, würde ich sagen, dass meine Favoriten definitiv Geister- und vllt. Lagerfeuergeschichten sind. Aber Kryptide finde ich auch sehr interessant. Es gibt zwar wirklich sehr viel Schwachsinn da draußen, aber trotzdem kann ich mir vorstellen, dass einige Geschichte über Kryptide doch zum Teil wahr sind.
      Mit den meisten UFO-Sichtungen kann aber selbst ich nicht wirklich etwas anfangen … :’D

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert