„The Clown Statue“ oder „The Babysitter and the Clown“ ist eine bekannte urbane Legende, die sich irgendwann in den 70er bis 90er Jahren zugetragen haben soll.
Viel Spaß beim Gruseln!
Inhalt
Die Geschichte:
Ich seufzte erleichtert, während ich das Licht ausschaltete. „Gute Nacht, ihr kleinen Monster“, flüsterte ich in den Raum.
Ich warf den beiden schlafenden Gören einen letzten Blick zu. Natürlich. Jetzt wo sie schliefen, wirkten sie wie die liebsten Engel der Welt. Der Anblick zauberte mir sogar ein Lächeln auf die Lippen.
Es hatte heute jedoch ewig gedauert, Leyla und Amy ins Bett zu bekommen. Sie waren zwei kleine Mädchen, das eine neun, das andere sechs. Die Neunjährige war weniger das Problem gewesen, aber Leyla wollte partout nicht die Augen schließen. Es hatte zwei ganze Bilderbücher, das Beantworten unzähliger „Warum?“-Fragen und jede Menge Nerven gebraucht, bis sie endlich eingeschlafen war.
Nachdem ich die Tür angelehnt hatte – sie musste immer einen spaltbreit offenbleiben, damit das Flurlicht ins Zimmer fiel –, schlich ich zurück ins Wohnzimmer. Sofern die beiden Mädchen nicht wach wurden, hatte ich den restlichen Abend das Haus für mich allein.
Es war nicht das erste Mal, dass ich bei den Brooks Babysitten war. Daher wusste ich, dass der einzige Fernseher mit Kabelanschluss im Schlafzimmer der Eltern stand. Aber natürlich wollte ich nicht einfach so in ihre Privatsphäre eindringen. Also ging ich zum Telefon im Wohnzimmer. Mr. Brooks hatte seine Handynummer auf einem Post-it daneben hinterlegt.
Ich nahm den Hörer ab und tippte sie ins Telefon. ‚Tuuut, tuuut, tuuut‘, ertönte das Freizeichen. Ich spielte mit der Telefonschnur, während ich wartete – eine Angewohnheit, die ich mir angeeignet hatte, seit ich ein eigenes Telefon auf meinem Nachttisch hatte.
„Hallo?“, meldete sich Mr. Brooks am anderen Ende.
„Hi, hier ist Nancy“, sagte ich.
„Nancy? Alles in Ordnung? Ist etwas mit den Kindern?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Den Kindern geht es gut. Sie schlafen jetzt. Ich wollte nur fragen, ob ich den Fernseher benutzen darf.“
„Ah. Ja“, Mr. Brooks klang erleichtert. „Natürlich. Aber lass die Tür bitte offen und stell ihn nicht zu laut, damit du die Kinder hören kannst. Leyla hat in letzter Zeit häufig Albträume.“
„Ja. Klar. Das mach‘ ich“, erwiderte ich schnell. „Vielen Dank Mr. Brooks. Ihnen und Ihrer Frau einen schönen Abend noch!“
—
Wenige Augenblicke später ging ich zum Schlafzimmer. Ich hatte mir eine Cola geholt und balancierte einen Teller mit Keksen in der anderen Hand, während ich mit dem Ellenbogen die Tür öffnete.
Das Zimmer lag dunkel vor mir. Das wenige Licht, das von irgendeiner Straßenlaterne ins Fenster schien, reichte gerade so aus, dass ich eine dunkle Silhouette am anderen Ende des Raumes auf einem Stuhl sitzen sah.
Ich erstarrte. Natürlich wusste ich, dass das kein Mensch sein konnte. Immerhin war ich mit den Kindern allein im Haus. Trotzdem traute ich mich nicht, die Augen von dem Umriss zu nehmen, während ich mit dem Ellenbogen nach dem Lichtschalter tastete.
Klick. Ein Clown kam zum Vorschein. Gerade noch so konnte ich einen Aufschrei unterdrücken und verhindern, dass ich die Cola fallenließ – zum Glück, denn sonst wären die Kinder sicher wach geworden. So fielen lediglich einige Kekse zu Boden.
Ich beachtete sie nicht weiter. Stattdessen trat ich ungläubig in den Raum, während meine Augen gebannt auf den Clown gerichtet waren. Es war eine menschengroße Statue, die in der Ecke auf einem Stuhl saß.
„Was zur Hölle …?“, murmelte ich. Ich konnte mir nicht erklären, wieso irgendwer so ein gruseliges Ding im Haus, geschweige denn in seinem Schlafzimmer haben wollte. Die Brooks standen zwar auf allerlei Kitsch, aber das hätte ich selbst ihnen nicht zugetraut.
Schnell stellte ich meine Cola und die Kekse auf den Boden. Auch hob ich die Kekse auf, die mir runtergefallen waren. Anschließend näherte ich mich langsam dem Clown in der Ecke.
Ich kniff die Augen zusammen, während ich auf ihn zuging. So ungern ich es zugab, war die Statue wirklich unglaublich gut gearbeitet. Die Haare bestanden aus einzelnen Kunstfasern, die Augen hatten einen lebensechten Glanz und sogar die geschminkte Haut wies einige wenige Falten auf. Kurz überlegte ich, den Clown zu berühren. Aber zum einen wollte ich nicht so nah an ihn herantreten, zum anderen musste er ziemlich teuer gewesen sein. Also entschied ich, die gruselige Statue zu ignorieren, und wandte mich dem Fernseher zu.
Es war ein großer Röhrenfernseher ohne eigene Fernbedienung. Man musste die Knöpfe unter dem Display nutzen, um ihn einzuschalten, den Kanal zu wechseln oder die Lautstärke zu verändern.
Ich schaltete durch die Kanäle, auf der Suche nach irgendetwas, das spannend klang. Um die Uhrzeit liefen die meisten Filme schon eine Viertelstunde – ihr müsst wissen, dass es damals noch kein Netflix oder Ähnliches gab. Auch konnte man die Filme im Fernsehen nicht pausieren oder gar zurückspulen. Trotzdem fand ich bald einen Film, der interessant genug aussah. Es ging um einen kleinen Jungen, der einen Außerirdischen bei sich zuhause versteckte.
Während ich den Film sah, Cola trank und meine Kekse knabberte, wanderte mein Blick jedoch wieder und wieder zu dem Clown zurück. Ich fand es albern, aber ich konnte nichts dagegen tun. Den Film wirklich genießen konnte ich in diesem gruseligen Zimmer jedenfalls nicht.
Für einen Augenblick überlegte ich, einfach die Bettdecke über die Clown-Statue zu werfen, damit ich sie nicht mehr sehen musste. Aber so gerne ich das auch getan hätte, hätte es wahrscheinlich seine Haare ruiniert. Im schlimmsten Fall wäre sogar etwas kaputtgegangen.
Also seufzte ich bloß und versuchte weiter, dieses furchtbare Ding zu ignorieren. Es gelang mir nur mäßig. Um genau zu sein, fühlte ich mich in dem Raum immer unwohler, je häufiger ich zu der Statue sah, hatte manchmal das Gefühl, dass sie sich minimal bewegte.
Ich schüttelte den Kopf. „Jetzt beruhig dich, Nancy. Sonst machst du dich noch verrückt“, zischte ich mir zu.
Den Film beachtete ich inzwischen jedenfalls kaum noch. Ich überlegte bereits, ob ich nicht doch lieber zurück ins Wohnzimmer gehen solle, starrte gedankenverloren die Clown-Statue an, als ich ruckartig zurück ins Hier und Jetzt gerissen wurde: Hatte der Clown gerade geblinzelt?
Ich musste es mir eingebildet haben. Trotzdem sprang ich fast sofort auf. Ich wollte keine Sekunde länger mit diesem Ding in einem Zimmer bleiben.
Mit schnellen Schritten ging ich aus dem Zimmer, ließ den Fernseher und das Licht an, schloss jedoch die Tür hinter mir, ehe ich weiter zum Wohnzimmer lief. Dort eilte ich schnurstracks zum Telefon. Ich wählte erneut die Nummer von Mr. Brooks.
Wieder spielte ich an der Telefonschnur, während ich wartete. Diesmal jedoch aus Nervosität.
Ich hatte mir noch nicht einmal richtig überlegt, was ich sagen sollte, da meldete sich auch schon eine vertraute Stimme. „Hallo?“, sagte Mr. Brooks.
„Hey Mr. Brooks, Nancy nochmal. Es tut mir leid, dass ich Sie noch einmal störe, aber dürfte ich vielleicht ihre Clown-Statue mit einem Laken zudecken? Sie macht mich furchtbar nervös. Ich mochte Clowns noch nie und …“
„Was?“, unterbrach mich Mr. Brooks.
„Es ist albern, ich weiß. Und die Figur ist wirklich großartig gearbeitet. All die Details. Sie sieht so echt aus …“
„Nancy, wovon redest du?“, unterbrach mich Mr. Brooks erneut.
„Na diese lebensgroße Statue bei Ihnen im Schlafzimmer. Der Clown?“
Stille.
„Mr. Brooks, sind Sie noch da?“, hakte ich nach.
„Nancy! Hol sofort die Kinder und verschwindet aus dem Haus! Hast du mich verstanden?“, die Panik in seiner Stimme ließ in mir alle Alarmglocken läuten.
„Ich … Mr. Brooks, was ist denn los?“, fragte ich verwirrt.
„Meine Güte, Harold!“, hörte ich jetzt Mrs. Brooks‘ Stimme im Hintergrund. „War da nicht vor kurzem etwas in der Zeitung? Über einen entflohenen Mörder aus der Nervenheilanstalt? Da stand nichts von einem Clown, aber …“
„Mr. Brooks, ich verstehe nicht!“, sagte ich jetzt laut in den Hörer. Die Panik der beiden war inzwischen auf mich übergegangen.
„Nancy!“, erwiderte Mr. Brooks laut. „Wir besitzen keine Clown-Statue!“
Bleibt auf dem neusten Stand und folgt mir auf:





Die Legende:
The Clown Statue, auch „The Babysitter and the Clown“ oder „The Babysitter and the Clown Statue“ genannt, ist eine urbane Legende aus Amerika.
Sie ist als Gruselgeschichte weltweit verbreitet und wurde bereits in mehreren Creepypasta aufgegriffen.
Täter:
Der Täter in The Clown Statue ist ein als Clown verkleideter Mann. Sein genaues Aussehen sowie sein Hintergrund können jedoch variieren.
In manchen Versionen ist er ein Entflohener aus einer Nervenheilanstalt, in anderen ein Obdachloser, ein Mörder oder sogar ein Geist.
Der Grund, warum er als Clown verkleidet ist, wird hingegen so gut wie nie erwähnt.
Außerdem gibt es viele Geschichten, in denen der Mann zusätzlich als kleinwüchsig beschrieben wird, was wohl die Verwechslung mit einer Statue erklären soll.
Ablauf:
Wie bei den meisten urbanen Legenden dieser Art kann die Geschichte von Erzählung zu Erzählung variieren, die Grundhandlung von The Clown Statue ist aber immer sehr ähnlich.
Ein Elternpaar ist einen Abend nicht zuhause und hat daher eine Babysitterin, seltener einen Babysitter, engagiert, die auf die Kinder (meist sind es eines oder zwei) aufpassen soll. Sie erlauben ihr, in ihrem Schlafzimmer fernzusehen, nachdem die Kinder im Bett sind, was die Babysitterin auch tut.
Im Schlafzimmer der Eltern sieht die Babysitterin eine lebensgroße Clown-Statue stehen, deren lebensechtes Aussehen ihr Unbehagen bereitet. Zu Beginn versucht sie noch, sie zu ignorieren, aber als sie ihren unheimlichen Anblick nicht länger aushält, verlässt sie das Schlafzimmer, um die Eltern anzurufen. Sie bittet sie entweder, im Wohnzimmer (das weiter von dem Kinderzimmer entfernt ist, als das Schlafzimmer der Eltern) fernsehen zu dürfen oder die Clown-Statue mit einer Decke oder einem Laken abdecken zu dürfen.
Es herrscht einige Sekunden Stille. Anschließend fordern die Eltern die Babysitterin auf, die Kinder zu holen und das Haus zu verlassen, da in ihrem Schlafzimmer keine Clown-Statue stehe.
In vielen Versionen endet die Geschichte an dieser Stelle. Es gibt aber auch Erzählungen, die die Handlung noch fortführen. Entweder, werden die Babysitterin und die Kinder oder nur die Kinder tot aufgefunden, oder aber sie entkommen aus dem Haus.
Ob der Täter anschließend gefasst wird oder nie gefasst werden kann, ist ebenfalls von Version zu Version unterschiedlich.
Ort des Geschehens:
The Clown Statue kommt ursprünglich aus den USA, daher gibt es auch viele Versionen der Geschichte, die hier spielen. Wie bei den meisten urbanen Legenden kommt es jedoch häufig vor, dass sie von den Erzählenden in die Nähe des Ortes, wo sie sich gerade befinden, verlegt wird. Daher kann sie theoretisch fast überall auf der Welt spielen.
Ursprung:
The Clown Statue ist wahrscheinlich eine Abwandlung einer anderen Babysitter-Legende, die um einen Horrorclown ergänzt wurde.
Als Ursprung für die Legende wird auch häufig John Wayne Gacy genannt – ein Serienmörder und Vergewaltiger der 1970er Jahre.
Er wurde für die Vergewaltigung und den Mord von 33 Jugendlichen und jungen Männern verurteilt und ging mit der längsten Haftstrafe, die je über einen Serienmörder verhängt wurde, ins Guinness-Buch der Rekorde ein.
Gacy soll außerdem bei Straßenfesten als „Pogo der Clown“ in einem selbstgenähten Clownskostüm aufgetreten sein, weswegen er den Spitznamen „Killer-Clown“ bekam. Als Clown verkleidet soll er jedoch keine Morde begangen haben.
The Clown Statue in der Popkultur:
Wie bereits erwähnt ist The Clown Statue bereits in mehreren Creepypasta aufgegriffen worden. Außerdem gibt es einige Kurzfilme auf YouTube, die die Legende nachstellen.
Eine professionelle Produktion in Form eines Films oder einer Serie, die von der Legende handelt, ist mir jedoch nicht bekannt.
Was haltet ihr von The Clown Statue? Hat euch die Geschichte gefallen? Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr beim Babysitten einen Clown völlig still in einem der Zimmer sitzen sehen würdet? Würdet ihr auch erst denken, dass es bloß eine Statue sei? Schreibt es in die Kommentare!
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Falls du es schaffst genug Infos über die Kanalisations Spinne zu finden, würde das glaube ich eine tolle Geschichte abgeben
God of roadkill könnte was sein, zwar kaum Infos, aber ich glaube genug
Jeremie, du meintest doch das es zu Hendersons Kreaturen nicht wirklich Infos gibt, du mit denen also kaum was anfangen kannst. Ich habe erfahren das er auf irgendeiner Plattform mehr über eine seiner Kreationen erzählt hat, und auch fragen beantwortet hat. ,,Ängstliche Hunde“ (meiner Meinung nach passt es zum blogg) vieleicht beantwortet er ja immer noch fragen zu dieser Kreatur. Außerdem sind durch seine Antworten bestimmt mehr Infos vorhanden. Ich glaube manche würden sich bestimmt freuen (mich eingeschlossen) wen die Infos reichen und du einen Blog Eintrag machst. Ich halt Mal die Ohren steif und gucke ob ich vielleicht auch noch mehr Kreaturen von ihm finde, wo vieleicht irgendwo mehr Infos vorhanden sind. Oder direkt auf der ersten Quelle. Man sieht (schreibt) sich, bis zum nächsten kommentar
Srry da liegt eine Verwechslung, ich redete von boneswirth und nicht von ängstliche hunde
Die Geschichte kannte ich bereits. Hab‘ sie selbst schon des öfteren erzählt.
„Lustigerweise“ bekomme ich aber noch immer eine Gänsehaut, wenn ich sie mir durchlese.^^°
Zu den Fragen:
~Mich würde interessieren, ob ihr solche Geschichten von mir gerne lest, oder ob ihr die anderen bevorzugt.
Für mich kommt es darauf an, um was es bei solchen Events geht. Die Legende vom Massaker gefällt mir z.B. nicht so gut, da sie sehr leicht nachgemacht werden kann. (Also von einem anderen Irren)
Diese Erzählung hier kann man, meiner Meinung nach, nur sehr schwer nachstellen. (Zumindest hoffe ich das. :D) Und auch die Tatsache, dass ich die Variante mit offenem Ende häufiger gehört/gelesen habe, macht für mich die Geschichte um einiges gruseliger als die des Massakers.
Liebe Grüße
Monika
Die Geschichte kannte ich bereits. Hab‘ sie selbst schon des öfteren erzählt.
Das finde ich super. Leute sollten grundsätzlich mehr Legenden erzählen, zumindest, wenn es nach mir geht! xD
„Lustigerweise“ bekomme ich aber noch immer eine Gänsehaut, wenn ich sie mir durchlese.^^°
Na das sagt dann doch einiges über die Legende aus. Ich selbst, hatte sie schon länger auf dem Schirm und im Oktober sogar überlegt, sie statt der Horrorclown-Legende zu erzählen. ^^
Für mich kommt es darauf an, um was es bei solchen Events geht. Die Legende vom Massaker gefällt mir z.B. nicht so gut, da sie sehr leicht nachgemacht werden kann. (Also von einem anderen Irren)
Also gefällt dir die Halloween Massaker Legende nicht so gut, weil du Angst hast, dass es Nachahmungstäter gegen könnte, wenn man sie weiter verbreitet? Oder hast du bloß Angst, dass sie so passiert sein könnte und somit keine Legende, sondern ein tragischer Mordfall ist?
Diese Erzählung hier kann man, meiner Meinung nach, nur sehr schwer nachstellen. (Zumindest hoffe ich das. :D)
Ja, das wird schon schwierig. Ich denke auch nicht, dass ich einer lebensechten Statue in einem Haus trauen würde. ^^‘
Und auch die Tatsache, dass ich die Variante mit offenem Ende häufiger gehört/gelesen habe, macht für mich die Geschichte um einiges gruseliger als die des Massakers.
Dem kann ich auch nur zustimmen. Das Unwissen, was mit den Protagonisten passiert ist, kann einen schon in den Wahnsinn treiben. Vor allem, wenn das Hirn sich dann noch passende Szenarien dazu ausdenkt. 😀