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Jiang Shi Zeichnung von Jeremie Michels. Das Bild zeigt einen Jiang Shi - einen chinesischen Zombie. Er trägt eine blaue Uniform eines Mandarin der Qing-Dynastie. Außerdem steht er recht steif da, während er die Arme starr geradeaus gestreckt hat. Seine Haut ist leicht bläulich, seine Haare und Augen weiß. An seiner Stirn klebt ein gelber Zettel, der ihm ins Gesicht hängt und auf dem chinesische Schriftzeichen stehen.
Jiang Shi (2020)

Jiang Shi

Jiang Shi sind auch als chinesische Zombies und chinesische Vampire bekannt.

Die Geschichte:

Mitten in der Nacht wurde ich von meinem völlig ausgetrockneten Mund wach. Während ich einen Schluck Wasser aus der Flasche auf meinem Nachttisch nahm, musste ich schmunzeln.

Wahrscheinlich hatte ich wieder mit offenem Mund geschlafen. Mein Mann möchte es nicht, wenn ich schnarchte – und ich schnarchte immer, wenn ich mit offenem Mund schlief. Er hatte einen leichten Schlaf, weswegen er von dem Geräusch schnell wach wurde.

Im Halbschlaf legte ich mich wieder auf die Seite und streckte meinen Arm nach ihm aus, um mich an ihn zu kuscheln. Ich griff jedoch ins Leere.

Sofort schlug ich die Augen auf. „Sheng?“, fragte ich verwirrt.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis ich wach genug war, um mich zu erinnern … an unseren Streit, daran, wie er wütend das Haus verlassen und wie ich schließlich den schlimmsten Anruf meines Lebens bekommen hatte.

Tränen schossen mir in die Augen. Sheng war tot. Und warum? Wegen eines Streits über einen dämlichen Reiskocher.

Jetzt saß ich im Bett und weinte bitterlich. Wie konnte ich nur so dumm sein? Er hatte den Reiskocher schließlich nicht mit Absicht zerstört … Ganz im Gegenteil: Er wollte mir mit dem Abendessen eine Freude bereiten. Er …

Ein Geräusch riss mich aus den Gedanken. Rums. Ich lauschte. Kam das aus unserem Haus?

Rums. Da war es wieder! Rums. Und noch einmal. Rums.

Was es auch war, es kam definitiv aus dem Erdgeschoss!

Leise zog ich mir eine Hose über. Dann schlich ich aus dem Schlafzimmer in Richtung Treppe. Vorsichtig spähte ich nach unten, konnte jedoch kaum etwas erkennen, da ich mich nicht traute, das Licht anzumachen. Nur schemenhaft sah ich die Stühle und den Tisch im Wohnzimmer. Dafür kam das seltsam gleichmäßige Geräusch immer näher.

Rums. Rums. Jetzt war es ganz nahe. Rums.

Fast machte ich einen panischen Satz nach hinten. Am unteren Ende der Treppe war plötzlich eine Gestalt aufgetaucht.

Es sah aus, wie ein Mensch, nur, dass er stocksteif war. Seine Arme hatte er starr nach vorne gerichtet. Außerdem bewegte er sich hüpfend vorwärts und machte dabei dieses seltsame Geräusch.

Rums. Mit einem weiteren Sprung hatte er sich plötzlich um 90 Grad in meine Richtung gedreht.

Jetzt sah ich, dass er etwas Helles im Gesicht hängen hatte … Einen gelben Zettel.

Langsam dämmerte es mir. Ich kannte einige Filme über Jiang Shi – meine Großmutter hatte angeblich sogar schon einmal einen echten gesehen. Doch dass solch ein Wesen in meinem Haus auftauchen würde …

Jiang Shi wurden auch chinesische Zombies genannt. Sie waren Untote, die sich wegen der Leichenstarre nur hüpfend bewegen können und den Leuten ihr Qi – ihre Lebensenergie – aussaugen.

Entsetzt starrte ich zu der Silhouette am unteren Treppenabsatz. War das irgendeine Art schlechter Scherz? Andererseits wäre jemand für diesen Scherz nachts in mein Haus eingebrochen …

Wenn ich hingegen annahm, dass es sich hierbei um einen echten Jiang Shi handelte, wäre ich dann hier oben sicher? Könnte er die Treppe überhaupt hüpfend erklimmen?

Als hätte er meine Gedanken gelesen, machte er plötzlich einen Satz nach vorne. Rums. Er nahm direkt zwei Stufen auf einmal. Rums. Wieder zwei Stufen.

Panisch wich ich zurück. Natürlich wusste ich nicht, ob es wirklich ein Jiang Shi war, aber würde ein Fremder in einem Haus, in dem er sich überhaupt nicht auskannte und in dem es verdammt dunkel war, einfach eine Treppe hinaufhüpfen?

Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte ich zurück ins Schlafzimmer. Ich blockierte die Tür mit einem Stuhl. Dann nahm ich mein Smartphone vom Nachttisch und begann, hektisch das Internet zu durchsuchen, wie man sich gegen einen Jiang Shi wehren konnte.

Sofort sprangen mir mehrere Artikel entgegen. Es gab viel, was ich hätte nehmen können, aber nichts davon hatte ich zur Hand: Das Blut eines schwarzen Hundes, Essig, das Holz eines Pfirsichbaums, sogar der Schrei eines Hahns sollte die Kreatur vertreiben.

Ein lautes Knallen war von der Tür zu hören. Ich wusste nicht genau, was es war, aber was auch immer da gegen die Tür donnerte, hatte eine gewaltige Wucht drauf. Würde die Tür standhalten?

Noch ein Knall. Voller Panik scrollte ich weiter durch den Artikel. Die Leiche tagsüber verbrennen, der Huf eines schwarzen Esels, Spiegel. Mist. Nichts davon hatte ich im Schlafzimmer!

Moment! Dort stand, dass Jiang Shi blind seien. Sie würden ihre Opfer nur anhand ihres Atems aufspüren. Wenn man die Luft anhalte, wäre man für sie unsichtbar!

Plötzlich war ein lautes Knacken von der Tür zu hören. Er schaffte es also wirklich, die Tür zu zerstören!

Schnell warf ich mein Smartphone aufs Bett, schnappte mir einen metallenen Kleiderhaken aus dem Schrank, den ich wie einen Baseballschläger in beiden Händen hielt und drückte mich an die Wand neben der Tür.

Ich wartete das nächste Donnern ab. Dann nahm einen tiefen Atemzug, bevor ich den Stuhl unter der Klinke wegriss.

Bereits mit dem nächsten Knall splitterte ein Teil aus dem Türrahmen. Die Tür schwang auf, während der Jiang Shi ins Zimmer hüpfte.

Ich konnte ihn nur schwach erkennen – zur Sicherheit hatte ich lieber kein Licht eingeschaltet –, aber er hatte definitiv eine bleiche, unnatürliche Hautfarbe.

Außerdem sah ich jetzt deutlich den Bannzettel, der an seiner Stirn klebte. Ich stutzte. ‚Töte Meiming‘ stand darauf. Jemand hatte den Jiang Shi ganz bewusst geschickt, um mich zu töten!

Doch wer würde mir so etwas antun wollen? Die einzige Person, die mir einfiel, war Shengs Mutter. Sie kannte sich mit allerlei Okkultem aus. Außerdem gab sie mir die Schuld an Shengs Tod. Aber dass sie soweit gehen würde …

Dann wandte ich meinen Blick schnell von dem Jiang Shi ab. Es soll Unglück bringen, sie anzusehen – und falls es kein echter Jiang Shi war, würde ich das gleich erfahren.

Rums. Zu meinem Erstaunen hüpfte er tatsächlich weiter in den Raum. Half es wirklich, dass ich meinen Atem anhielt? Andererseits spürte ich jetzt schon, wie mein Körper nach Sauerstoff flehte.

Ich blieb nicht lange genug, um es auszuprobieren. Sobald der Weg frei war, drückte ich mich an ihm vorbei und rannte in Richtung Treppe.

Dann schaffte ich es nicht mehr, meinen Atem anzuhalten. Am oberen Treppenabsatz atmete ich tief ein.

Im gleichen Moment hörte ich jedoch wieder ein Rums hinter mir. Flüchtig sah ich mich um. Mein Herz rutschte mir in die Hose: Der Jiang Shi hatte sich mir wieder zugedreht.

Wenn ich auch eben noch glaubte, dass es vielleicht ein Mensch mit einem kranken Humor war, so hätte er niemals mitbekommen können, dass ich wieder angefangen hatte, zu atmen!

Jetzt bekam ich endgültig Todesangst. Wenn er tatsächlich echt war, bedeutete das auch, dass er mir mit Leichtigkeit meine Lebensenergie aus dem Körper saugen konnte!

Hektisch sprintete ich die Treppe nach unten, während hinter mir in deutlich kürzeren Abständen die dumpfen Schläge zu hören waren. Rums, rums, rums.

Als ich fast unten war, rutschte mein Fuß auf der Treppe weg, sodass ich schmerzhaft umknickte. Ich fiel zwei Stufen, konnte mich gerade noch mit den Armen abfedern. Trotzdem tat es verdammt weh, als mein Gesicht mit einem Klatschen auf den harten Boden schlug.

Doch ich hatte keine Zeit, nach Atem zu ringen. Aus dem Augenwinkel sah ich bereits, dass der Jiang Shi die Treppe erreicht hatte!

Ein pochender Schmerz fuhr in mein Fußgelenk, als ich den eben weggeknickten Fuß wieder belastete. Ich fiel fast wieder hin, zwang mich jedoch, den Schmerz auszuhalten. Humpelnder Weise näherte ich mich der Eingangstür.

Ich wusste nicht, wo ich hinsollte. Ein flüchtiger Blick nach hinten verriet mir, dass ich keine Zeit hatte, jetzt darüber nachzudenken. Der Jiang Shi hatte mich fast erreicht.

Als ich draußen war, schlug mir sofort die kalte Nachtluft entgegen. Ich zog die Tür gerade zu, als der Jiang Shi einen großen Satz auf mich zu machte, woraufhin er von innen gegen die Tür knallte.

„Scheiße!“, fluchte ich.

Zwischen uns war jetzt nur noch eine dünne Tür mit einem undurchsichtigen Glas!

Wie sollte ich es mit meinem verletzten Fuß bloß schaffen, zu entkommen? Mein Autoschlüssel lag noch immer drinnen!

Dann fiel mein Blick auf Shengs Fahrrad. Es hatte einen Elektromotor. Wenn es noch genug Saft hatte, könnte ich es trotz schmerzendem Knöchel schaffen!

Noch bevor ich auch nur daran dachte, meine Chancen abzuwägen, hatte ich das Fahrrad bereits gepackt und humpelte in Richtung Straße – und das keinen Moment zu früh: Hinter mir fiel das Glas der Eingangstür scheppernd zu Boden.

Trotzdem war der Jiang Shi noch immer mit der Tür beschäftigt. Wegen seiner steifen Gliedmaßen schien er einige Probleme zu haben, durch die schmale Öffnung zu kommen.

Das war meine Gelegenheit! Ich schwang mich auf das etwas zu hohe Fahrrad und begann, in die Pedalen zu treten.

Zuerst dachte ich, der unterstützende Motor würde nicht funktionieren. Nachdem mein Knöchel mich auf den ersten Metern jedoch fast umgebracht hatte, spürte ich endlich, wie mir das Treten immer leichter fiel. Es war zwar definitiv nicht angenehm, dafür gewann ich aber schnell an Geschwindigkeit.

Die Straße war vollkommen leer. Ich sah nach hinten. Der Jiang Shi hatte sich aus dem Haus befreit und nahm jetzt wieder die Verfolgung auf. Er machte große, schnelle Sprünge. Trotzdem konnte er mit dem Fahrrad nicht mithalten.

Erleichtert atmete ich auf. Ich hatte es geschafft … Zumindest dachte ich das. Hätte ich nach vorne gesehen, hätte ich die Plastikflasche bemerkt, auf die mein Vorderrad gerade genau zusteuerte.

Wäre mein Knöchel nicht verletzt gewesen, hätte ich vielleicht mein Gleichgewicht halten können. So konnte ich jedoch nur mitansehen, wie der Boden schnell näher kam.

Ich schürfte mir die gesamte Seite auf, während das Fahrrad mit einem lauten Scheppern auf der Straße weiterrutschte.

An dem süßen, fauligen Verwesungsgeruch erkannte ich sofort, dass der Jiang Shi mich erreicht hatte. Zuerst versuchte ich noch, mich unter Schmerzen aufzurichten. Als ich jedoch aufsah, stand der Jiang Shi direkt über mir im Schein einer Laterne. Erstmals konnte ich sein Gesicht erkennen, das nur von dem Bannzettel bedeckt wurde, auf dem mein Name stand. Ich kannte das Gesicht … Noch vor wenigen Tagen hatte ich es jeden Morgen in meinem Bett gesehen …

„Sheng?“, hauchte ich.

Jetzt erkannte ich die wahre Grausamkeit dahinter. Shengs Mutter hatte nicht nur einen Jiang Shi beschworen, um mich zu töten, nein, sie hatte dafür auch noch die Leiche ihres eigenen Sohnes genommen. Ich sollte von der Person umgebracht werden, an deren Tod ich selbst schuld war.

Ich konnte meine Augen nicht mehr von dem vertrauten Gesicht abwenden. Voller Sehnsucht betrachtete meinen Mann. Ich versuchte selbst dann nicht, zu fliehen, als er begann, mir die Lebensenergie zu entziehen. Ich spürte, wie ich schwächer und schwächer wurde. Selbst wenn ich jetzt versucht hätte, aufzustehen, hätte ich es wohl nicht geschafft. Aber wenigstens sollte ich sterben, während der Mensch bei mir war, den ich über alles liebte …

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Die Legende:

Jiang Shi (chinesisch für „starrer Leichnam“), auch Jiangshi oder Jiang-Shi geschrieben, sind Untote, Wiedergänger oder Vampire der chinesischen Mythologie. Sie sind besonders für ihre hüpfenden Bewegungen und den Bannzettel, der in einigen Versionen ihn ihrem Gesicht klebt, bekannt.

In Japan werden sie „Kyonshī“ genannt und zählen zu den Yōkai.

Entstehung:

Es gibt mehrere Aussagen darüber, wie Jiang Shi entstehen.

Eine harmlosere Variante besagt, dass, wenn die Person weit von ihrem Zuhause entfernt gestorben ist, sich die Leiche selbstständig auf den Weg zurückbegeben würde.

Andere Varianten besagen hingegen, dass eine fehlerhafte Bestattung, Selbstmord, dunkle Magie oder Besessenheit der Grund dafür sind.

Die heutzutage bekannteste Variante ist, dass ein Nekromant einen Bannzettel an der Stirn einer Leiche befestigt hat, auf dem entweder ein Zauberspruch steht, oder aber ein Befehl, denn der Jiang Shi auszufüllen hat.

Aussehen:

Jiang Shi sollen eine kränklich bleiche oder gar bläuliche Haut besitzen. Ihre Haare sind weiß und sie haben lange, scharfe und spitze Fingernägel.

In welchem Verwesungsstadium sie sind, hängt davon ab, wie alt die Leiche ist. Sie kann noch sehr intakt sein, oder aber stark verwest und entstellt.

Zudem sind Jiang Shi fast immer von der Leichenstarre betroffen und können sich kaum bewegen (daher auch der Name „starrer Leichnam“). Aus diesem Grund bewegen sie sich fast ausschließlich hüpfend durch die Gegend. Ihre Arme haben sie dabei starr nach vorne ausgestreckt – es wird vermutet, dass sie dies tun, um ihre Balance zu halten.

In den meisten modernen Darstellungen tragen sie die Uniform eines Mandarin der Qing-Dynastie (1644-1911) – eines Zivilbeamten der chinesischen Staatsverwaltung. In der Realität dürften sie jedoch eher ein Totengewand o.Ä. tragen, das sie zum Zeitpunkt ihrer Wiedererweckung getragen haben.

Eines ihrer bekanntesten Merkmale ist zudem der Bannzettel – meist ein gelber Zettel mit roter Schrift darauf –, der ihnen im Gesicht kleben soll. Auf diesem Zettel steht entweder ein Befehl, der dem Jiang Shi seinen Auftrag gibt sowie der Name des Nekromanten, der ihn erweckt hat, oder ein Zauberspruch.

Eigenschaften:

Jiang Shi werden oft als chinesische Vampire oder chinesische Zombies bezeichnet, was sehr passend ist, da sie Eigenschaften beider Wesen aufweisen.

Auf der einen Seite sind sie Voudou Zombies nicht unähnlich, da sie häufig herbeigerufen werden, um einen Auftrag auszuführen (meist, eine bestimmte Person zu töten).

Auf der anderen Seite sind sie dafür berüchtigt, den Menschen die Seele oder besser gesagt die Lebensenergie, also das Qi/Chi auszusaugen. Inzwischen sagt man ihnen außerdem nach, dass sie – wie unsere westlichen Vampire – Blut saugen. Diese Eigenschaft ist jedoch erst in den letzten Jahrzehnten entstanden.

Wenn wir bei der Legende bleiben, dass sie den Leuten das Qi aussagen, hat dies einen entscheidenden Vorteil für sie: Sie werden mit der aufgesaugten Energie immer stärker und stärker. Das geht so weit, dass sie nach langer Zeit sogar schweben können oder magische Fähigkeiten erhalten sollen.

Wenn ein Jiang Shi erst einmal mit einem Auftrag herbeibeschworen wurde, setzt er alles daran, diesen Auftrag auszuführen. Soll er eine Person töten, ist somit die einzige Möglichkeit, ihn aufzuhalten, indem man ihn selbst vernichtet.

Zum Glück gibt es jedoch einige Methoden, sich einen Jiang Shi vom Leib zu halten:

Man kann sie mit dem Holz eines Pfirsichbaums, den Hufen eines schwarzen Esels, dem Blut eines schwarzen Hundes, Spiegeln, sowie einigen anderen Sachen vertreiben.

Da sie blind sein und Menschen lediglich an ihrem Atem aufspüren sollen, kann man die Luft anhalten, um für sie unsichtbar zu wirken.

Außerdem fürchten sie das Krähen von Hähnen, da sie nachtaktiv sind und Hahnenschreie meist den baldigen Sonnenaufgang ankündigen.

Tagsüber halten sie sich häufig in einem Sarg oder einem anderen dunklen Versteck auf. Wenn man sie in dieser Zeit findet, kann man die Leiche daher einfach vernichten, indem man sie verbrennt.

Lebensraum/Vorkommen:

Jiang Shi sind nicht örtlich gebunden. Aufgrund der regionalen Bekanntheit werden sie aber hauptsächlich in Asien gesichtet.

Ursprung:

Ursprünglich kommt die Jiang Shi Legende aus China.

Es wird vermutet, dass sie einer alten Leichentransportmethode der Qing-Dynastie (1644–1911) entsprungen ist.

Wenn Arbeiter damals weit von ihrer Heimat entfernt verstorben sind, konnten sich die Familien meistens keine teuren Leichentransporte leisten. Stattdessen wurden zwei Träger angeheuert, die die Leiche aufrecht zwischen zwei Bambusstangen „eingeklemmt“ haben, um sie gemeinsam tragen zu können. Um der zu schnellen Verwesung entgegenzuwirken, wurden die Leichen hauptsächlich nachts transportiert.

Da Bambus recht elastisch ist, hat er sich dabei wahrscheinlich gebogen, wodurch es in der Dunkelheit so ausgesehen haben könnte, als wäre die Leiche zwischen den zwei Trägern gehüpft.

Dem ganzen ist schließlich der Glauben entsprungen, dass die Träger Nekromanten seien, die den Toten wiederbelebt haben, um ihn nach Hause zu bringen.


Was haltet ihr von den Jiang Shi? Wie findet ihr diese etwas anderen Art von Zombie oder Vampir? Wie würdet ihr reagieren, wenn ein solches Wesen eines Nachts in eurem Haus oder euer Wohnung auftauchen würde? Schreibt es mir in die Kommentare!

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9 Kommentare

  1. Volker Dequin schreibt:

    Insbesondere in Südostasien ist in mancher Hinsicht 500-1000 Jahre zurück. In Indonesien, wo ich als Kind lebte, gibt es sehr viel schwarze Magie.Die Taiwanesen verwenden Talismane die ganze Zeit lang. In Taiwan soll es bis vor 30,40 Jahren noch einige Jiangshi in Berghöhlen gegeben haben.Die Seele eines Menschen verweilt manchmal länger an einem Ort, bevor sie ins Licht geht…….. So kann man sich auch einen Jiang Shi vorstellen……. Wahrscheinlich sind es vornehmlich Menschen die starke instinktive Energien hatten, die beim Tod auf der Erde bleiben
    und es dem Körper ermöglichen auf einigen Ebenen funktionsfähig zu bleiben.
    Es gibt ja auch Horoskope, bei denen von der Struktur her abzulesen ist, daß Dies eine dunkle Seele ist- oder eine graue.Viele Tote behalten noch Jahre nach ihrem Tod ein Rest- Bewußtsein….. Beim Meditieren auf den ehemaligen Bett im Schlafzimmer meines Vaters- 8 Jahre nach seinem Tod- sah ich plötzlich seine Augen in einer Art Nebel durch die Zimmerdecke dringen. Anschließend erzählte er mir, wie schwierig es gewesen war zu sterben, und daß er früher als nötig gegangen sei um uns unnötige Arbeit zu ersparen.Er erkundigte sich noch wie es mir seit seinem Tod ergangen war. Danach allerdings verließ ich das Zimmer-hatte aber auch den Eindruck, daß das Alles gewesen war. Wenn ein Toter dermaßen präsent sein kann…………….. warum sollte sein Geist nicht auch in seinen Leichnam zu fahren in der Lage sein? Je stärker eine Person zu Lebzeiten war- desto wahrscheinlicher ist eine Art Überleben nach dem Tod. Ich erhielt dann und wann auch Kommentare zu Gedanken die ich dann und wann über meinen Vater hatte: Kommentare, die nur von ihm kommen konnten………………….

    • Jeremie Michels schreibt:

      Ich kann dazu als Außenstehender nicht viel sagen, kann mir aber vorstellen, dass eine solche „Verbindung“ zu einem Toten sehr befreiend (und in anderen Fällen widerum sehr belastend) sein kann. Von deinem Erlebnis mit den Gedanken, von denen du das Gefühl hattest, dass sie von einem verstorbenen Familienmitglied kommen, habe ich übrigens schon häufiger gelesen. Zwar könnte man sie leicht damit begründen, dass sie Einbildung und bloß die eigenen Gedanken seien, andererseits finde ich die Vorstellung wirklich schön, zu wissen, dass es jemanden gibt, der selbst nachdem er verstorben ist, noch über einen wacht.

    • Jeremie Michels schreibt:

      Huch, wieso? Sie hat ihren Mann doch geliebt. Und der Jiang Shi ist ja nur der Körper ihres Mannes. Wenn man der Legende glaubt, hätte man auch jede beliebige andere Leiche nehmen und ihr dieselben Befehle geben können. ^^‘

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