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Banshee Zeichnung von Jeremie Michels. Man sieht eine alte Frau mit langen weißen Haaren auf dem Boden knien, während sie ihre Haare kämmt. Ihr Gesicht ist zu einem kummervollen Schrei mit unnatürlich weit aufgerissenem Mund verzerrt. Ihre pupillenlosen Augen sind gerötet, während Tränen ihre Wangen hinunterlaufen. Sie trägt ein dunkelgrünes Kleid und einen dunkelgrauen Umhang.
Banshee (2020)

Banshee

Die Banshee ist eines der bekanntesten Wesen Irlands. Dort kennt wahrscheinlich jeder die Geschichten von diesen alten Frauen, deren Schrei den Tod verkündet.

Die Geschichte:

Während ich im Auto saß, wanderten meine Gedanken immer wieder zu der Nachricht auf meinem Anrufbeantworter. Ich musste mich dazu zwingen, mich auf die Straße zu konzentrieren, während die Nachricht wie in Dauerschleife in meinem Kopf ablief.

‚Tara? Vor Dads Haus heult eine Banshee! Ich weiß, das klingt verrückt, aber …‘, hatte mein Bruder Conor sich gemeldet. Ich konnte mich noch ganz genau an den Wortlaut erinnern.

‚Ach, quatsch! Das ist bloß irgendein Tier. Leg das Telefon weg. Deine Schwester soll sich nicht unnötig Sorgen machen!‘, unterbrach Dad ihn. Seine Stimme war gedämpft gewesen. Wahrscheinlich, weil er weiter wegstand. Trotzdem hatte ich deutlich gehört, wie aufgewühlt er gewesen war.

‚Ich weiß, was ich gesehen habe!‘, fuhr mein Bruder ihn an. ‚Tara? Kannst du bitte herkommen. Ich mach mir wirklich Sorgen um ihn!‘

Hier in Irland kannte wohl jeder die Geschichten über die Banshees. Wenn eine Banshee vor deinem Haus heult und schreit, bedeutet das, dass bald ein Mitglied deiner Familie stirbt.

Und daran wollte Conor tatsächlich glauben?

Ich tat es jedenfalls nicht. Die Banshees waren ein Märchen, Aberglaube, sonst nichts.

Trotzdem machte ich mir Sorgen um Dad. Er war erst letzte Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Arzt meinte, er hätte kurz vor einem Herzinfarkt gestanden. Es war sicherlich nicht gut, wenn Conor und er sich jetzt stritten. Dad durfte sich nicht aufregen!

Als ich bei Dads Haus ankam, stellte ich sofort den Wagen ab. Ich sprang aus dem Auto und rannte zur Tür. Im Haus war es totenstill.

„Dad? Conor?“, rief ich. „Alles in Ordnung?“

Es dauerte keine zehn Sekunden, bis Conor durch die Wohnzimmertür kam. Er nahm mich zur Begrüßung in den Arm. „Tara, gut, dass du da bist. Ich schwöre, dass das letzte Nacht eine Banshee war!“

„Humbug! Das war irgendein Tier!“, meldete Dad sich. Er stand in der Wohnzimmertür.

„Kann ich vielleicht erst einmal ankommen?“, fragte ich schnell, bevor mein Bruder weiter diskutieren konnte.

Er hatte bereits den Mund geöffnet, schloss ihn jetzt aber wieder.

Dann kam Dad auf mich zu. Er schloss mich in eine seiner festen Umarmungen. „Natürlich Kleines. Ich bin froh, dich zu sehen. Aber du hättest wirklich nicht herkommen müssen.“

Ein paar Minuten später saßen wir im bei einer Tasse Tee im Wohnzimmer.

„So, und jetzt erklärt mir noch einmal in Ruhe, was letzte Nacht passiert ist“, bat ich. „Aber bitte ohne zu streiten. Dr. O’Kelly hat gesagt, dass Dad sich nicht aufregen soll!“

„Ach was“, warf Dad ein. „Ich nehm doch die Tabletten und mache die Übungen. Meine Pumpe ist wieder ganz die alte!“ Er klopfte sich mit der Faust zweimal auf die Brust, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Sein schmerzerfüllter Gesichtsausdruck bewirkte jedoch das genaue Gegenteil.

Ich griff sanft nach seiner Hand, um sie zu drücken, während ich ihn mitleidig ansah. „Also erzähl mal. Was genau war letzte Nacht los?“

Dad schnaubte. „Nichts war los. Draußen hat irgendein Tier gekreischt. Wahrscheinlich eine Schleiereule“, erklärte er.

„Nein!“, widersprach Conor. „Ich bin extra raus, um nachzusehen. Ich hab die Banshee gesehen!“

„Pah! So panisch, wie du ins Haus gestürmt kamst, hast du sie nicht einmal eine Sekunde angesehen. Du hast eine normale Frau gesehen, mehr nicht!“, fuhr Dad ihn an. Er wirkte richtig wütend. So impulsiv kannte ich ihn gar nicht.

„Ich kann ja wohl eine Banshee von einer normalen Frau unterscheiden!“, protestierte Conor. Er wurde ebenfalls laut.

„Hey! HEY!“, unterbrach ich die beiden. „Ich hab gesagt, dass Dad sich nicht aufregen soll! Kannst du mir zu einhundert Prozent sagen, dass das wirklich eine Banshee war?“

Jetzt wurde Conor deutlich ruhiger. „Nun, es … es war dunkel“, stammelte er.

„Kannst du oder kannst du nicht?“, drängte ich.

Er sah zu Boden. „Zu hundert Prozent nicht, nein“, gab er zu.

„Seht ihr? Dann ist doch alles gut. Lasst uns erst einmal bis heute Abend abwarten. Wenn die Geräusche tatsächlich zurückkommen, sehen wir weiter“, schlug ich vor.

Dad und Conor stimmten schweigend zu.

Den restlichen Tag kehrte Ruhe in Dads Haus ein. Conor und Dad stritten nicht weiter und ich dachte, dass das Thema damit gegessen sei. Ich war mich sicher, dass am Abend keine Schreie zu hören sein würden. Dann musste Conor einsehen, dass er sich geirrt hatte, sodass Dad sich wieder voll und ganz darauf konzentrieren konnte, gesund zu werden.

Doch wie bei so vielen Dingen im Leben wäre das viel zu einfach gewesen …

Es war bereits Abend. Ich hatte gerade mein Bett bezogen und saß gedankenverloren in meinem alten Kinderzimmer – Dad war viel zu sentimental, um meine oder Conors alte Möbel auszuräumen – als plötzlich ein Schrei die Stille durchschnitt. Er war wehklagend. Voller Schmerz und Leid.

Dann ging er in ein Geheule über. Ein klagender Laut, der mir bis ins Mark fuhr. Es klang tatsächlich fast nach einer Frau, die bitterlich weinte und klagte.

Ich zögerte nicht lange. Schnell stürmte ich zurück zu Dad und Conor ins Wohnzimmer. Die beiden waren vom Sofa aufgesprungen. In ihren Gesichtern konnte man deutlich erkennen, wie angespannt sie waren.

„Und? Klingt das für dich wie ein Tier?“, rief Conor über das Geschrei hinweg.

Zum ersten Mal war ich heute auf seiner Seite. Bis eben dachte ich noch, dass es sich um ein Missverständnis handeln müsste. Aber jetzt …? Dieses Geräusch klang wirklich unheimlich – so voller Schmerz … Es machte mir richtig Angst. Und ich konnte mir vorstellen, dass es Conor und Dad ähnlich ging.

Andererseits verstand ich auch, wieso Dad sich so stur gegen den Gedanken wehrte. Wenn das da draußen tatsächlich eine Banshee war, verhieß das nichts Gutes. Ich wollte Dad nicht verlieren …

„Ich geh raus“, sagte ich leise. Zu leise, als dass die beiden es verstehen konnten.

Sie schienen es nicht einmal bemerkt zu haben, sondern begannen bloß wieder zu streiten.

Ich atmete tief ein, während ich all meinen Mut zusammennahm. Diesmal sprach ich lauter: „Ich geh raus!“

Jetzt sahen die beiden mich fassungslos an. „Was?“, riefen sie fast wie aus einem Munde.

„Es bringt doch nicht, wenn ihr euch streitet. Ich geh nachsehen! Dann wissen wir, ob das bloß ein Tier oder tatsächlich eine Banshee ist!“

Obwohl die beiden versuchten, es mir auszureden, ließ ich mich nicht davon abbringen. Mein Beschluss stand fest. Nicht nur, weil ich ihren Streit schlichten wollten, nein. Wenn dort draußen tatsächlich eine Banshee Dads baldigen Tod beklagte, musste ich es wissen!

Als ich die Haustür öffnete, schlug mir eiskalte Luft entgegen. Noch viel schlimmer war aber das Geschrei und Geheule, das draußen sehr viel lauter wirkte.

Ich schluckte schwer, bevor ich mit leicht zittrigen Knien nach draußen trat.

Dad und Conor standen an der Tür. Sie sahen mir nach. Keiner von ihnen traute sich, auch nur einen Schritt über die Türschwelle zu treten.

Als ich schließlich hinter eine Hecke verschwand, um eine Runde um das Haus zu machen, schloss Dad eilig die Tür. Wenn er wirklich glaubte, dass das Geschrei nur von einer Eule oder einem anderen Tier stammte, wovor hatte er dann solche Angst?

Ich entschied, mir möglichst wenig Gedanken darüber zu machen und mich auf meine Umgebung zu konzentrieren.

Da es bereits recht dunkel war, holte ich mein Handy als Taschenlampe heraus. Die riesenhaften Schatten, die die Blätter und Äste jetzt im Schein des Lichts warfen, machten die Situation jedoch nicht weniger unheimlich. Es sah fast so aus, als würde sich in den Büschen etwas bewegen.

Ich hielt mich dicht an der Hauswand, während ich eine Runde um das alte Haus machte. Als ich die Rückseite erreichte, wurde mir sofort klar, dass die Geräuschquelle jetzt ganz nah sein musste. Das Geschrei war jetzt ohrenbetäubend.

Vorsichtig schritt ich durch den Garten. Ich ging am alten Schuppen vorbei, als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Es war etwas Helles. Schnell richtete ich meine Taschenlampe darauf … und erstarrte.

Direkt hinter dem Schuppen kniete eine alte Frau. Sie war bitterlich am Weinen. Es sah fast so aus, als wäre die Frau gestürzt, wenn da nicht der silbrige Kamm gewesen wäre, mit dem sie unablässig ihre Haare kämmte … ein sehr bekanntes Merkmal für eine Banshee!

Dann bewegte sie sich plötzlich. Wahrscheinlich hatte sie meine Taschenlampe bemerkt.

Für einen Moment wurde ihr Schluchzen deutlich leiser, fast menschlich. Sie hob den Kopf und sah mich mit geröteten Augen an.

Es vergingen einige Sekunden völliger Reglosigkeit, bis sie plötzlich kräftig einatmete. Der Schrei, den sie mir daraufhin entgegenbrüllte, brachte meine Trommelfelle fast zum Bersten.

Sofort riss ich meine Hände an die Ohren. Meine Instinkte schrien danach, wegzurennen. Und das tat ich auch.

Ich rannte den Weg zurück, den ich gekommen war. Als ich mich der Tür näherte, öffnete Conor sie schnell von innen. Ich schlüpfe hinein und blieb völlig außer Atem stehen. Ein Klingeln lag in meinen Ohren.

„Und?“, fragte Conor, nachdem er die Tür hastig wieder geschlossen hatte. „Hast du sie gesehen?“

Noch immer völlig verstört, starrte ich ihn einige Sekunden an, als hätte ihn nicht verstanden. Dann nickte langsam. „Ja“, sagte ich. „Es ist tatsächlich eine Banshee!“

Ich sah, wie schlagartig sämtliche Farbe aus Dads Gesicht wich. Bleich wie ein Geist starrte er mich an, bevor er seine Augen plötzlich zu zwei schmalen Schlitzen verengte.

„Das ist ein Trick, oder?“, fragte er. Er sprach ruhig, aber in seiner Stimme lag eine Kälte, die ich sonst von ihm nicht kannte. „Ihr wollt mich umbringen, nicht wahr? Wollt an das Erbe!“

„W-was? Dad!“, stieß ich entsetzt aus.

Doch er beachtete mich nicht einmal. „Ich weiß von deinen Spielschulden, Conor!“, keifte er. Dann wandte er sich mir zu. „Und du? Willst du das Haus haben? Ist dir deine kleine Wohnung nicht mehr gut genug?“

Mit großen Augen starrte ich ihn an. Mein Hirn versuchte, zu verarbeiten, was hier gerade passierte. Wie konnte er so etwas nur sagen? Er kannte uns doch schon unser ganzes Leben lang. Traute er uns so etwas wirklich zu?

Doch Dad machte einfach weiter. Er beschuldigte uns, den Plan gefasst zu haben, als er im Krankenhaus lag …

Ich spürte, wie Tränen in meine Augen stiegen. Ich versuchte, sie zurückzuhalten, doch es gelang mir nicht. Als ich merkte, wie mir die ersten Tropfen die Wangen hinunterliefen, stürmte ich schluchzend ins Badezimmer. Ich schloss mich ein und begann hemmungslos zu heulen.

Obwohl die Banshee weiter draußen schrie und mein Geschluchze nicht gerade leise war, konnte ich Conor und Dad weiter diskutieren hören.

„Bist du jetzt stolz auf dich? Sieh nur, was du angerichtet hast. Deine eigene Tochter zum Weinen bringen … Was würde Mom dazu sagen, wenn sie noch hier wäre!?“, brüllte Conor.

„Oh nein. So nicht, junger Mann! Du ziehst nicht Mom da mit hinein!“, brüllte Dad zurück. „Weder sie, noch ich können etwas dafür, dass unsere Kinder so verkommen sind!“

Ein erneuter Schwall Tränen stieg in mir hoch. So kannte ich Dad gar nicht. Was war nur los mit ihm?

„Ihr … Ihr seid eine Schande für unsere Familie. Ich sollte … ahh!“ Dad stockte. Er hörte plötzlich auf zu reden.

Schlagartig versiegten meine Tränen. War etwas nicht in Ordnung? Machte sein Herz wieder Probleme?

Ich rannte sofort zurück zur Tür. In Gedanken bei Dad vergaß ich völlig, dass ich abgeschlossen hatte. Ich drückte die Klinke runter und rüttelte an der Tür.

Als ich es endlich bemerkte, hörte ich Dad draußen weiterreden. Er klang außer Atem. Seine Stimme wirkte gepresst. „Nimm … deine Finger weg … von mir!“

Plötzlich folgte ein dumpfer Schlag, als wäre jemand hingefallen. Dann herrschte Stille. Völlige Stille – die Banshee hatte aufgehört zu weinen.

„Nein. Nein!“, stammelte ich. Endlich schaffte ich es, die Tür aufzuschließen, und stürmte zurück ins Wohnzimmer.

Als ich Dad sah, machte mein Herz einen Hüpfer. Er stand noch immer im Wohnzimmer. Er lebte!

Doch dann fiel mein Blick auf seine Füße. Direkt vor ihm lag Conor. Sein Hinterkopf lehnte an der Wand, während sein Hals eine unnatürliche Haltung einnahm.

„Er … er ist gestürzt …“, stammelte Dad völlig außer Atem. „Ich … wollte das nicht!“

Sofort stürzte ich zu Conor, um seinen Puls zu fühlen. Nichts.

Wieder sah ich zu Dad. Starr vor Schock stand er da.

„Dad, steh da nicht nur rum! Ruf einen Krankenwagen!“, schrie ich, während ich mit der Herz-Rhythmus-Massage begann.

Aber innerlich wusste ich bereits, dass es zu spät war. Die Banshee hatte seinen Tod beklagt. Conor war derjenige, der sterben würde, nicht Dad. Und es gab nichts, das ihn zurückbringen konnte.

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Die Legende:

Eine Banshee ist ein irischer Geist. Ihr klagender Schrei soll einen bevorstehenden Tod ankündigen.

Der Name Banshee leitet sich von dem irish-gälischen „bean sí“ bzw. „ben sídhe“ ab, was so viel bedeutet wie „Frau des Feenhügels“ oder „Frau der Anderswelt“.

Es ist umstritten, ob sie zu den Feen gehören.

Aussehen:

Banshees sollen fast immer wie sehr alte Frauen mit grauen oder weißen Haaren aussehen. In seltenen Fällen wurde von jüngeren Banshees berichtet.

Die Augen einer Banshee sollen vom ständigen Weinen gerötet oder gar knallrot sein.

Was die Kleidung angeht, sind sich die meisten Augenzeugen einig: Banshee sollen fast immer einen grauen oder in selteneren Fällen einen weißen Umhang tragen. Manchmal soll er auch zerrissen oder lumpig sein.

Wenn die Kleidung darunter überhaupt zu sehen ist, ist meist von einem grünen Kleid die Rede.

Außerdem wird den Banshees nachgesagt, dass sie ihre Haare fast ständig kämmen sollen. Daher halten sie meist einen Kamm in der Hand.

Eigenschaften:

Die wohl bekanntesten Eigenschaften der Banshee sind ihr Schrei und ihr lautes Weinen. Beides soll das klagendste und wehmütigste Geräusch sein, das viele Ohrenzeugen jemals gehört hätten.

Es heißt, dass eine Banshee nachts vor dem Haus einer Familie auftauchen soll, wenn ein Familienmitglied bald stirbt. Ihr lautes Klagen kündet also den Tod an.

Sie erscheinen jedoch nicht vor jedem Haus. Die Familie muss irischer bzw. schottischer Abstammung sein. Einige Leute sagen sogar, dass jede ursprünglich irische und jede ursprünglich schottische Familie eine eigene Banshee habe.

Bei einigen früher besonders einflussreiche Familien ist manchmal sogar von mehreren Banshees die Rede. Es heißt, dass – obwohl eine Banshee normalerweise nur alleine auftritt – vor dem Tod einer besonders mächtigen oder wichtigen Person das Klagen mehrerer Banshees zu hören sei.

Weitere Legenden drehen sich um den Kamm einer Banshee. Wenn jemand den Kamm findet oder gar stiehlt, soll die Banshee alles daran setzt, ihn zurückzubekommen.

Sie soll sich gehen Türen und Hauswände werfen und so lange vor dem Haus schreien, bis man ihr den Kamm zurückgibt.

Ein sehr ähnliches Wesen ist die eher in Schottland verbreitete Bean Nighe, die „waschende Frau“. Sie kündigt den Tod jedoch nicht durch lautes Klagen, sondern durch das Waschen blutiger Kleidung an. Je nach Version wäscht sie entweder ihre eigenen Kleider, oder aber die des bald Sterbenden.

Lebensraum/Vorkommen:

Banshees können überall in Irland und Schottland vorkommen. Sie sollen jedoch nur bei Familien reiner irischer oder schottischer Abstammung erscheinen.

Ursprung:

Es wird vermutet, dass die Schleiereule an der Entstehung der Legende nicht ganz unschuldig ist. Wenn ihr auf YouTube nach „barn owl scream“ sucht, werdet ihr sicherlich verstehen, warum.

Ein weiterer möglicher Ursprung ist das „Keening“ – die Totenklage. Vom 7. bis 12. Jahrhundert war es in Irland eine weit verbreitete Tradition, dass eine oder mehrere Frauen am Sarg des Verstorbenen Klagelieder, lautes rhythmisches Geschrei und Geheule verlauten lassen haben, das teilweise länger als eine Nacht angedauert hat.

Den ungefähren Zeitpunkt, zu dem der Glaube an die Banshees entstanden ist, habe ich jedoch leider nicht herausfinden können, da es hierzu viele widersprüchliche Aussagen im Internet gibt. Der Glaube an Wesen, die einen baldigen Tod ankündigen, existiert jedoch schon seit tausenden Jahren in Irland.


Was haltet ihr von den Banshees? Denkt ihr, dass es diese Wesen wirklich gibt? Wie hättet ihr an Taras Stelle gehandelt? Schreibt es in die Kommentare!

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5 Kommentare

  1. Rabbat07 schreibt:

    Klingt vielleicht komisch, bei uns ist aber wiedermal was außergewöhnlich. Gestern schweifte mein Blick über den Zaun zur Feuerwehr wache, und da waren zwei kleine Bäume die irgendwie humanoid Aussagen. Zwei Äste wie Arne einer für Kopf (natürlich pro Baum). Das könnte ja noch Zufall sein. Aber ich könnte schwören, das jeder von ihnen 2 dünne Stämme hatten, wie Beine. U d wie gesagt, sind die mir vorher noch nie aufgefallen. Heute schweifte mein Blick wieder über den Zaun. Und die beiden kleinen Bäume waren weg. Wie als wären sie weggelaufen, mit ihren Stämmen als Beine.

    • Jeremie Michels schreibt:

      Von solch einer Art Kreatur habe ich noch nie etwas gehört (wobei ich natürlich viele Legenden und Mythen selbst nicht kenne).
      Haben sich die „Bäume“ denn bewegt? Oder kann es vllt. auch irgendetwas gewesen sein, was jemand dort zwischenzeitig hingestellt hat?

      Ich würde – wie schon gesagt – zuerst immer versuchen, alle natürlichen Ursachen auszuschließen, bevor ich auf etwas Übernatürliches schließe.

      • Rabbat07 schreibt:

        tja letzte zeit ist ja öfters was was dazu passt. letztens beim schnitzen hörte ich etwas was so klang wie schrite, und whärenddesen ächzendes holz, das immer näher komm. es wurde immer lauter als würde es näher kommen. das selbe auch mal als ich in der liege lag. und nein ich glaube nicht das da jemand was hingestelt hat. wer würde schon baume irgendwo hinstellen nur um es mitten inn der nach wieder wezuschleppen?

  2. Lilia schreibt:

    Generell finde ich es ein wenig merkwürdig, das Nachbarn es nicht hören, weil sie ist offenbar ziemlich laut. Es wäre gut möglich, das vor einem Haus eine Frau sitzt und dann zufällig die Eule anfängt zu schreien. Da das aber ein sehr amüsanter Zufall sein müsste, ist es schon merkwürdig, dass es mehrere Augenzeugen gab… Weswegen ich die Existenz, aber trotzdem nicht wirklich „sehe“. An Taras Stelle hätte ich erstmal herausfinden wollen, ob es wirklich eine Banshee ist, indem ich mir den Kamm genommen hätte. Falls es sich da herausstellt, dass sie eine ist, hätte ich eher meinem Vater zu gestimmt.

    • Jeremie Michels schreibt:

      Früher ließ sich das mit den Nachbarn noch dadurch erklären, dass die einzelnen Häuser nicht so dicht beieinander standen, wie heute. Aber da es heutzutage immer noch Sichtungen gibt, hast du recht, dass auch die Nachbarn es mitbekommen müssten. 🤔

      Aber einer Banshee den Kamm absichtlich wegnehmen, ist eine ganz doofe Idee. Ich habe es nicht dazu geschrieben, weil es etwas den Rahmen gesprengt hätte, die Banshees sollen jedoch etwas sehr energisch und/oder wütend sein, wenn sie sich den Kamm zurückholen. Wenn man ihnen den Kamm rausreicht, kann es jedenfalls passieren, dass sie sich nicht nur den Kamm nehmen, sondern dir gleichzeitig den Arm ausreißen. ^^‘

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