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Frau Perchta
Frau Perchta (2019)

Frau Perchta

Frau Perchta ist eine alte europäische Legende. Passend zum Monat ist sie meine erste Weihnachtslegende für dieses Jahr.

Die Geschichte:

Alles begann, als unsere Tochter Lea einen Albtraum hatte. Nachdem wir ihr erklärt hatten, dass sie sich keine Sorgen machen müsse, ließen wir sie in unserem Bett schlafen. Damals wirkte alles noch so normal …

„Findest du, dass Lea manchmal zu frech ist?“, fragte Frank am nächsten Tag.

„Wieso? Denkst du etwa darüber nach, kurz vor Weihnachten bei den Geschenken für unsere Tochter zu sparen?“, scherzte ich.

Frank erwiderte nichts. Er saß dort und starrte Löcher in die Luft. Er war ungewöhnlich still.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte ich.

„Ja, nein. Alles gut. Ich mach mir nur so meine Gedanken …“

„Griesgram“, neckte ich ihn, „Du gehst mit Lea nachher erst einmal den Tannenbaum holen, dann sieht die Welt bestimmt schon besser aus.“

Doch die Welt sah nicht besser aus. Ich sah, wie Frank und Lea mit dem Pick-up die Einfahrt herauffuhren, und eilte sofort zur Tür, um ihnen zu öffnen.

Lea rannte zu mir, während Frank wütend die Tür zuschlug. Sie sah verheult aus.

„He, was ist denn los?“, fragte ich, während Lea sich schluchzend an mein Bein drückte.

„Unsere Tochter kann einfach nicht hören. Ich hab ihr gesagt, sie soll bei mir bleiben … Aber was tut sie? Sie rennt weg!“

„Ich hab‘ doch nur verstecken gespielt!“, jammerte Lea.

Wieso war Frank deswegen so wütend. Etwas böse sein, okay. Aber Lea zum Heulen bringen …?

„Pass auf. Papa trägt jetzt erst einmal den Baum rein und dann dekorieren wir ihn zusammen, ja?“, wandte ich mich an Lea.

„O-ok“, schniefte sie.

Es dauerte nicht lange, bis Lea wieder strahlte. Sie spielte und tobte, wie es ein Kind in ihrem alter tun sollte. Nur Frank blieb den ganzen Tag über griesgrämig. Ich wusste nicht, was mit ihm los war.

„Wieso bist du so streng zu Lea?“, stellte ich ihn zu Rede, nachdem wir unsere Tochter zu Bett gebracht hatten.

„Ich finde nur, dass sie in letzter Zeit ziemlich frech geworden ist …“, grummelte Frank.

„Mein Gott, sie ist acht! Da muss man ja wohl nicht immer lieb und artig sein!“

„Aber sie ist doch mein kleines Mädchen. Ich will nicht, dass sie … Sie soll einfach nicht verkommen!“

Ich verstand ihn nicht. Hätte ich doch nur gewusst, worum er sich wirklich Sorgen machte … Aber wem wollte ich etwas vormachen. Ich hätte ihm eh nicht geglaubt.

Die nächsten Tage waren genauso angespannt – um genau zu sein, schien Franks Stimmung von Tag zu Tag schlechter zu werden. Lea hatte inzwischen jede Nacht Albträume – für die ich den Druck, den Frank auf sie ausübte, verantwortlich machte.

„Papa hat gesagt, ich soll dir beim Abwasch helfen“, sagte Lea eines Tages plötzlich nach dem Mittagessen.

Ich sah sie überrascht an. „Willst du denn bei dem Abwasch helfen?“, fragte ich.

Lea sah zu Boden. „Eigentlich wollte ich mich mit Anna treffen, aber Papa hat gesagt, dass das heute nicht geht.“

„Pass auf: Du gehst jetzt erst einmal auf dein Zimmer spielen und ich rede mal mit Papa, ja?“

Lea nickte schüchtern. Dann hüpfte sie fröhlich aus der Küche in Richtung Kinderzimmer.

Ich war gerade dabei, einen Topf abzutrocknen, als ich Geschrei hörte.

„Was hab ich gesagt? Du sollst Mama in der Küche helfen! Sieht das hier etwa wie Hilfe aus?“

Jetzt ging er zu weit! Ich knallte den Topf zurück in die Spüle und rannte sofort zu Leas Zimmer.

„Frank, du gehst sofort ins Wohnzimmer. Ich komm gleich nach!“, schrie ich ihn an.

Er wollte protestieren, doch ich brachte ihn mit einem einzigen Blick zum Schweigen.

Lea saß unterdessen auf dem Boden, hatte eine Barbie in der einen, eine kleine Bürste in der anderen Hand und war bitterlich am Weinen.

„Hee“, sagte ich sanft. Ich nahm sie sofort in den Arm. Sie drückte sich fest an mich. „Lea, alles ist gut. Du hast nichts falsch gemacht. Papa ist nur etwas gestresst.“, sagte ich. „Ich ruf gleich bei Anna an. Wir fragen mal, ob du noch vorbeikommen kannst, ja?“

Lea sah mich mit geröteten Augen an. Sie nickte schüchtern, während sie sich Nase und Augen an ihrem Arm abwischte. Ich brachte ihr ein Taschentuch.

Am Telefon erzählte ich Marie – so hieß Annas Mutter – grob, was passiert war, bevor ich sie fragte, ob Lea vorbeikommen könnte. Sie erklärte sich sofort einverstanden.

„Das klingt ja gar nicht gut. Natürlich kann Lea herkommen. Wenn sie will, kann sie auch gerne hier übernachten, dann haben du und Frank mehr als genug Zeit, um euch auszusprechen.“

„Danke, Marie, du bist echt eine große Hilfe. Tut mir leid, dass ich im Vorweihnachtsstress solche Umstände bereite.“

„Ach was, das macht doch keine Umstände. Immerhin will ich nicht, dass meine Lieblingsnachbarn ein angespanntes Weihnachten vor sich haben.“

Dann half ich Lea beim packen und brachte sie ein paar Häuser weiter zu Anna.

Wieder Zuhause angekommen, stürmte ich sofort ins Wohnzimmer, wo Frank noch immer auf mich wartete.

„Was ist bloß los mit dir? Du bist richtig auf Streit mit unserer Tochter aus, weißt du das?“, schrie ich Frank an.

„Lea hat heute noch vor dem Mittagessen Lebkuchen gegessen. Sie weiß genau, dass sie davor noch nichts Süßes darf!“

Ich fiel fast aus allen Wolken. „Und das ist so schlimm? Wenn sie kurz vor Weihnachten, wo man eh schon viel mehr Süßes im Haus hat, als normalerweise, etwas nascht? Sie hat doch sogar ihren Teller aufgegessen!“

„Regeln sind aber nunmal Regeln. Unsere Tochter muss lernen, dass sie sich daran zu halten hat!“

„Ach ja? Und was war vor Kurzem beim Baum Fällen? Das sollte Lea eigentlich Spaß machen! Wieso ist sie dann verheult nach Hause gekommen?“

„Ihr hatte ihr gesagt, dass sie in meiner Nähe bleiben soll!“

„Und du kannst bei unserer Tochter nicht ein einziges Mal ein Auge zudrücken? Es ist immerhin bald Weihnachten!“

„Aber irgendwer muss unsere Tochter doch bestrafen. Wenn ich es nicht mache, hab ich Angst, dass …“, Frank unterbrach seinen Satz. Als ich ihn fragen ansah, wich er meinem Blick aus.

„Wovor hast du Angst?“, fragte ich mit verschränkten Armen.

„Wenn ich …“, Frank zögerte. „Wenn ich sie nicht bestrafe, hab ich Angst, dass Sie es tut …“

Ich wusste nicht, was er meinte. „Sie?“, fragte ich. Wurde Lea von irgendwem bedroht?

„Du weißt doch, dass ich als Kind meine Schwester verloren habe“, begann Frank.

Ich nickte zögerlich. Es war ein grausamer Mord gewesen. Man hatte sie ausgeweidet in einem Brunnen gefunden.

„Niemand wusste, wer es getan hatte. Der einzige Zeuge war ich, aber meiner Aussage wollte niemand glauben …“

„Deiner … Aussage?“ Das war das erste Mal seit Jahren, dass Frank über den Vorfall sprach.

„Es war …“, er schluckte, zögerte die Zeit heraus, als suche er nach den richtigen Worten. „Es war Frau Perchta.“

„Du kanntest die Frau? War sie eine Nachbarin? Oder eine Bekannte?“, fragte ich entsetzt.

Doch Frank schüttelte den Kopf. „Ich kannte Frau Perchta nur aus den Geschichten meiner Eltern. Sie ist … Nun ja … Sie ist eine Art böser Weihnachtsgeist.“

Das konnte nicht sein Ernst sein! Meine Gesichtszüge sackten ab, als hätten sie gerade erst bemerkt, dass es Schwerkraft gibt.

„Bitte, lass mich ausreden“, sagte Frank. Er erzählte mir die Geschichte. Es war wahrlich eine grausame Erzählung. Doch war sie völlig unrealistisch.

Frau Perchta war eine Art Geist. Eine böse Göttin, die zu Weihnachten unartige Kinder auf brutalste weise tötete. Sie kündigte sich durch Albträume an …

Ich verstand, wie eine solche Erzählung auf ein Kind wirken musste. Wenn man dann auch noch seine Schwester auf grausame Weise verloren hatte … Doch auch wenn ich ihn verstehen konnte, war es absolut nicht in Ordnung, ein solches Trauma auf unsere Tochter zu projizieren!

„Und diese Frau Perchta kommt immer zu Weihnachten?“, fragte ich.

„Damals kam sie jedenfalls in der Nacht vom 23. auf den 24., ja …“, stimmte Frank zu.

„Ich glaube, es ist besser, wenn du solange zu deinen Eltern gehst …“, sagte ich leise. „Heiligabend kannst du zurückkommen, aber ich möchte nicht, dass du das, was auch immer du gerade durchmachst, an unserer Tochter auslässt!“

Frank antwortete nicht. Er saß auf dem Sofa und starrte zu Boden.

„Ich verspreche dir, dass unsere Tochter dann immer noch fröhlich durchs Haus hüpfen wird, wie jedes Weihnachten.“

Ich schickte ihn weg. Ich schickte meinen Mann fort, weil ich nicht verstand, was er durchmachte. Doch ich sollte es bald lernen …

Abends lag ich allein im Bett. Das Haus kam mir so groß und leer vor. Ohne Frank, ohne Lea … Aber es war ja nur eine Nacht.

Das Klingeln meines Handys riss mich aus dem Schlaf. Es war Marie.

„Tut mir echt leid, dass ich mitten in der Nacht störe. Lea hatte einen Albtraum und möchte unbedingt nach Hause.“

Ich machte mich sofort auf den Weg. Scheinbar hatte ein Abend mit Anna nicht gereicht, um sie von Franks ungerechtem Verhalten abzulenken …

Marie entschuldigte sich mehrfach, dass sie mich geweckt hatte. Ich nahm es ihr natürlich nicht übel.

Auf dem Nachhauseweg erzählte Lea jedoch plötzlich von einer alten Frau, die ihr im Traum weh getan habe.

„Das war nur ein Albtraum“, beruhigte ich sie.

Kurz musste ich wieder an Frau Perchta denken. Aber das war doch Unsinn!

Wir fielen beide todmüde ins Bett, als wir zu Hause waren.

Der nächste Tag war nicht mit den vorherigen zu vergleichen: Es war der schönste und entspannteste Vorweihnachtstag, den ich je hatte. Lea und ich backten Plätzchen, spielten zusammen mit ihren Puppen und sahen gemeinsam ein Märchen im Fernsehen. Den ganzen Tag widmete ich nur ihr, damit sie diese Nacht hoffentlich keine Albträume mehr bekam. Immerhin war morgen Heiligabend!

Da ich Frank versprochen hatte, in dieser Nacht mit Lea in einem Bett zu schlafen, ging ich heute sogar relativ früh ins Bett. Erst überlegte ich, die Tür nicht – wie ich es Frank geschworen hatte – von innen abzuschließen. Aber da ich keine Lust auf Streit hatte, sollte er es irgendwie herausbekommen, tat ich es trotzdem.

Wenig später saßen Lea und ich gemeinsam im Bett, während ich ein Märchen vorlas. Dornröschen, das mochte sie am Liebsten.

Doch so schön der Tag auch war, so grausam sollte die Nacht werden.

Diesmal war ich an der Reihe, einen Albtraum zu haben:

Ich träumte, dass Lea von einer alten Frau angegriffen wurde. Sie hielt ein Beil in der Hand, während sie wieder und wieder auf Leas kleine Magengrube einhackte. Doch irgendetwas fühlte sich falsch an. Erst jetzt realisierte ich, dass ich nicht träumte!

Die alte Frau – Frau Perchta, wie ich jetzt wusste – griff mit ihren dünnen, schrumpeligen Fingern in die frische Wunde.

„Neiiin!“, kreischte ich. Ich sprang auf die Frau zu und versuchte, sie von meiner Tochter wegzustoßen.

Die Frau hatte Reflexe, die ich ihr niemals zugetraut hätte. Blitzschnell packte sie mich am Hals, zog meinen Kopf ganz nahe an den ihren und hauchte mir ins Gesicht.

Etwas Derartiges hatte ich noch nie gerochen. Ihr Atem war so abartig, so intensiv, dass ich zurücktaumelte. Ich … ich konnte nichts mehr sehen. Der Geruch schien meine Sinne zu benebeln!

Schmerzhaft schlug ich auf den Rücken. Ich musste vom Bett gefallen sein! Wieso sah ich denn nichts?!

Dann kam auch langsam mein Gehör zurück. Ich hörte ein schmatzendes Geräusch, als würde jemand in Schlamm wühlen. Mir wurde übel. Frau Perchta musste ihre Hände in Leas Magengrube gesteckt haben!

Dann fiel mir etwas anderes auf: Lea schrie nicht mehr!

Verschwommene Umrisse.

Ich rappelte mich auf, zog mich mit aller Kraft an der Bettkante hoch. Meine Beine fühlten sich butterweich an.

Dann sah ich Lea. Ihr ganzer Körper war voller Blut! In ihrem blutverschmierten Bauch klaffte eine gewaltige Wunde. Steine ragten aus ihr hervor. Ihre Gedärme, die doch eigentlich in ihrem Körper sein müssten, lagen in Fetzen neben ihr …

Doch das war nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war ihr Gesicht. Ihr kleiner Mund, zu einem stillen, gefrorenen Schrei geformt. Ihre Augen, die glanzlos und leer ins Nichts starrten.

Ich kannte diesen Gesichtsausdruck, wusste, was er bedeutete.

Ich übergab mich aufs Bett.

Vielleicht war das alles ja doch nur ein Traum. Ein grausamer, schrecklicher Traum. Doch so sehr ich es mir auch wünschte, es war kein Traum. Das wusste ich. Ich spürte es. Lea weilte nicht mehr unter uns.

„Oh Frank, es tut mir so leid“, jammerte ich leise, „Es tut mir so unendlich leid …“

Die Legende:

Frau Perchta ist eine alte, mitteleuropäische Sagengestalt, die unter anderem auch in Süddeutschland bekannt sein soll. Sie wird häufig mit Weihnachten oder den Rauhnächten (eine Zeit, die von etwa Weihnachten bis zum 6. Januar andauert) in Verbindung gebracht.

Aussehen:

Frau Perchta hat zwei verschiedene Erscheinungen. Manche Leute unterteilen diese beiden Gestalten in die Schönperch und die Schiachperch.

Sie soll manchmal wie eine schöne, junge Frau aussehen (Schönperch). In dieser Gestalt wird sie häufig als sehr hell, manchmal sogar schneeweiß beschrieben. Außerdem soll sie sehr verführerisch aussehen.

Die meiste Zeit jedoch, soll sie eine alte, unheimliche Frau sein (Schiachperch). Sie wird häufig als bucklig, mit vielen Falten, langen weißen Haaren und einer langen, krummen Nase beschrieben. Ihre Größe kann von Erzählung zu Erzählung variieren. Mal sei sie besonders groß, mal eher klein.

Als alte Frau soll sie außerdem in alte Lumpen und Tierfelle gehüllt sein oder Bettlerkleidung tragen.

Häufig wird auch erzählt, dass Frau Perchta einen verkrüppelten Fuß hat und deswegen humpeln würde.

Eigenschaften:

Aufgrund der weiten Verbreitung der Legende gibt es regionale Unterschiede. Ich werde hier wieder die bekannteste, bzw. im Internet am meisten vertretene Variante beschrieben.

Die Legende der Frau Perchta ist eine typische Weihnachtslegende. Es handelt sich bei ihr um eine Frau, die brave Kinder belohnt und unartige Kinder bestraft – geht dabei jedoch sehr brutal vor.

Es heißt, dass sie einem erst nur Albträume beschert. Dann kann man noch etwas an seinem Verhalten ändern. Tut man das jedoch nicht, kommt sie einen besuchen – je nach Erzählung mal an Heiligabend, mal irgendwann während der Rauhnächte oder am 6. Januar.

Einen solchen Besuch von Frau Perchta überleben die Kinder nicht. Man sagt, dass sie den ungezogenen Kindern den Bauch aufschlitzen, ihre Gedärme entnehmen, sie mit Steinen ersetzen und die Kinder in einen Brunnen werfen würde.

Meist ist der gesamte Prozess nicht genauer beschrieben. Es gibt jedoch Leute, die behaupten, dass Perchta einem erst den Bauch mit einem Beil brutal aufhacken und ihn später mit einer Eisenkette wieder zunähen würde – eine grausame Vorstellung, die wohl jedes Kind zum Gehorsam erpressen würde.

Welche Art von Ungehorsam oder Unartigkeit ausreicht, um von Frau Perchta ermordet zu werden, ist auch von der Region abhängig. Mancherorts reicht es schon, wenn man am Perchtentag – dem 6. Januar – etwas anderes als Fisch und Brei isst.

Als zusätzliches Eigenschaft, wird Frau Perchta ein übler Atem zugesagt. Wenn sie jemanden anhaucht, kann er dadurch angeblich geblendet oder gar getötet werden.

Frau Perchta ist jedoch nicht nur böse. Zum einen heißt es, dass sie artigen Kindern Belohnungen oder Geschenke wie z.B. Geld oder feingesponnene Wolle geben würde.

Zum anderen soll sie auch für das Wachstum des Getreides und das Behüten ungeborener Seelen zuständig sein.

Neben Weihnachten, bzw. den Rauhnächten wird Frau Perchta auch häufig mit dem Spinnen in Verbindung gebracht. Sie soll fleißige Spinnerinnen belohnen – daher auch die feingesponnene Wolle, die sie manchmal verschenkt – und faulen Spinnerinnen die noch nicht gesponnenen Materialien wegnehmen.

Lebensraum/Vorkommen:

Hauptsächlich ist die Sage von Frau Perchta in Süddeutschland, sowie Teilen der Schweiz, Österreichs, Sloweniens und Tschechiens verbreitet.

Ursprung:

Es gibt viele Theorien über den Ursprung von Frau Perchta. Es heißt, dass ihre Legende mit der alten Sagengestalt Frau Holle zu tun haben soll. Sie ist jedoch deutlich düsterer.

Allgemein wird angenommen, dass Frau Perchta aus dem Keltischen stammen könnte. Des Weiteren ist es möglich, dass es sich bei ihr um eine stark abgewandelte Form der nordischen Göttin Frigg handelt.

Der Name „Perchta“ könnte von althochdeutsch „peraht“ (glänzend oder hell) abgeleitet worden sein. Übersetzt würde der Name somit „Die Glänzende“ oder „Die Helle“ heißen. Eine andere Vermutung ist, dass der Name ebenfalls keltischen Ursprungs sein könnte.


Findet ihr es auch krank, eine solche Geschichte seinen Kindern zu erzählen, in der Hoffnung, dass sie sich dadurch besser benehmen? Kennt ihr vielleicht ähnliche Geschichten? Schreibt es in die Kommentare!

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6 Kommentare

    • Jeremie Michels schreibt:

      Die meisten Horrorgeschichten sind Erziehungsgeschichten oder reine Unterhaltung. Auch wenn viele einen wahren Kern haben, heißt das nicht, dass dieser Kern in irgendeiner Weise übernatürlich war – zumindest nicht immer. ^^

  1. Monika schreibt:

    Das arme Kind! D:
    Hab‘ echt mit der Mutter mitgelitten und will sowas niemals erleben müssen.

    Ich muss aber auch sagen, dass es mir bei deinem Schreibstil nicht schwer fällt, mir alles bildlich vorzustellen. (Weiß jetzt nur nicht, ob das gut oder schlecht ist.^^°)

    Zu den Fragen:
    ~Findet ihr es auch krank, eine solche Geschichte seinen Kindern zu erzählen, in der Hoffnung, dass sie sich dadurch besser benehmen?
    Ja. Und obwohl ich ebenfalls mit dem alten Struwwelpeter und Max und Moritz aufgewachsen bin, hatte ich nie Angst so bestraft zu werden, was vermutlich aber daran lag, dass mir meine Eltern nie mit solchen Strafen gedroht haben.

    ~Kennt ihr vielleicht ähnliche Geschichten?
    Leider nein.

    • Jeremie Michels schreibt:

      Denkt doch an die armen Kinder! ^^
      Aber ja, sowas muss schlimm sein. Ich kann aber auch nichts dafür, dass viele Legenden sich als Erziehungsmaßnahmen entwickelt haben und dementsprechend böse zu Kindern sind … ^^‘

      Ich muss aber auch sagen, dass es mir bei deinem Schreibstil nicht schwer fällt, mir alles bildlich vorzustellen. (Weiß jetzt nur nicht, ob das gut oder schlecht ist.^^°)
      Für mich und meinen Schreibstil ist das gut, für deine geistige Gesundheit musst du das jedoch selbst entscheiden! :’D

      Ja. Und obwohl ich ebenfalls mit dem alten Struwwelpeter und Max und Moritz aufgewachsen bin, hatte ich nie Angst so bestraft zu werden, was vermutlich aber daran lag, dass mir meine Eltern nie mit solchen Strafen gedroht haben.
      Hmm, ich glaube, da gibt es noch einen Unterschied. Bei Struwwelpeter oder Max und Moritz hat die Geschichte eine Moral, die den Kindern beibringen soll, sich gut zu benehmen. Bei solchen Legenden hingegen wird dem eigenen Kind direkt gedroht. Das Ziel ist es schließlich, dem Kind so viel Angst zu machen, dass es sich gar nicht schlecht benehmen will. :/

  2. Jocklaf schreibt:

    Ich muss zugeben dass ich von Frau Perchta nur flüchtig vor ca. 10 Jahren mal etwas aufgeschnappt habe, daher war es mal Interessant wieder etwas davon zu lesen. Die Bekanntesten Gestalten führ mich in der Weihnachtszeit sind eher der Knecht Ruprecht oder Krampus das kommt auf das Dorf an und mich freut es schon am Donnerstag zum Klausentreiben zum gehen.
    Als Ich noch ein Kind war hat man mir oft die Grimms Märchen oder den Struwwelpeter vorgelesen (welche damals deutlich Blutiger und Brutaler waren als Heute) ich muss sagen dass ich die Geschichten eher gruselig fand aber nie wirklich Angst oder Panik hatte wenn mir meine Eltern früher solche Geschichten erzählt haben oder wenn am 06. Dezember der Nikolaus mit seinem Ruprecht nach Hause kam (da fand ich eher Gruselig, warum der Bärtige Kerl wusste was ich so angestellt hab).

    • Jeremie Michels schreibt:

      Ich habe tatsächlich letzte Woche das erste Mal von ihr gehört. Ansonsten kannte ich auch nur die Klassiker wie Knecht Ruprecht oder Krampus. ^^

      Bei den älteren/brutaleren Versionen von Grimms Märchen wird den Kindern ja aber auch nicht direkt gedroht. Man soll zwar häufig Dinge daraus lernen (vertraue keinen Fremden, gehe nicht alleine irgendwohin, gehe nicht nachts in den Wald, etc.), aber einem wird ja nicht direkt gedroht. Wenn meine Eltern mir jedoch erzählt hätten, dass eine alte Frau zu Weihnachten (oder während der Rauhnächte) kommt, mir die Magengrube mit einem Beil aufhackt und meine Gedärme herausreißt, hätte die Sache schon anders ausgesehen …

      Ich finde es aber lustig, dass du dich gefragt hast, woher der Weihnachtsmann von deinem genauen Verhalten wusste. Ich hab mir da noch nie wirklich Gedanken drüber gemacht – vor allem nicht als Kind (andererseits wurde uns aber auch relativ früh gesagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt).

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